Freitag, 6. Mai
Maria und ich trafen uns in Skype
Ich: Ich bin frustriert
Maria: Warum? bzw. wegen was?
Ich: Wegen allem, ich kann dir nicht genau sagen was, irgendwie alles
Maria: Ich verstehe, es ist viel passiert.
Ich: Ich hatte diese Woche ungefähr 100 E-Mails mit der Anwältin
Maria: Hat sie dir schlechte Dinge gesagt?
Ich: Nein, aber ich möchte dir hier jetzt schreiben was sie sagt. Ich möchte, dass du das weißt, aber es ist wichtig es aufmerksam zu lesen. Aber sag mir erst, gibt es irgendwelche Neuigkeiten von der Bank?
Maria: Ja, ich habe eine E-Mail von der Abteilung International Trade erhalten und sie haben einige Dokumente von mir angefordert. Z.B. meine Kontoauszüge und Cedula (Personalausweis). Ich habe ihnen diese Dokumente bereits gesendet und ich werde Antwort erhalten, wenn sie sie überprüft haben.
Ich: OK, unglaublich!
Maria: Ich weiß nicht, warum meine eigene Bank meine Informationen nicht kennt. Aber ich habe ihnen diese Unterlagen gesendet.
Ich: Falls sie noch meine DNA wollen, ich kann ihnen meine Unterhosen schicken.
Maria: Wahrscheinlich brauchen sie wirklich noch unsere Fäkalien
Ich: Ja, aber ich glaube das alles nicht. Wann sind deine Prüfungen?
Maria: In ungefähr 2 Wochen
Ich: Und wann bist du fertig?
Maria: Die Fächer enden zu unterschiedlichen Zeiten. Einige enden in der selben Woche und die anderen in der darauf folgenden Woche.
Ich: Datum? Wann ist alles fertig?
Maria: (Sie sagte mir das Datum)
Ich: OK, du fängst an sobald wir das Geld haben oder möchtest Du warten bis die Prüfungen beendet sind?
Maria: Oh nein, ich denke wir sollten so schnell wie möglich starten
Ich: Hast du die Dokumente von der Anwältin gelesen?
Maria: Ja, ich denke sie sind in Ordnung
Ich: ok, das denke ich auch, aber es gibt noch einen offenen Punkt. Dein Gehalt. OK, ich poste dir jetzt mal was ich mit der Anwältin geschrieben habe und glaube mir (lacht) Ich habe für dich gekämpft.
Der letzte Stand war, dass wir dir ein Gehalt zahlen müssen. Ein echtes Gehalt. Jetzt lies bitte was ich poste, es wird sehr interessant sein. Wenn Du etwas nicht verstehst, dann sage es gleich, ich übersetze es ins Spanische.
Ich postete was ich mit Frau Klein geschrieben hatte. Dass sie eine vorzeitige Gewinnentnahme nicht empfehlen würde. Alles über die Privatentnahme.
Ich: Hast du Fragen bis hierher?
Maria: Ja. Heißt das, dass ich ab dem nächsten Jahr nur den Mindestlohn erhalte, weil dieser Pflicht ist und im Gegenzug erhältst du von den Gewinnen 1 Million und der Rest ist 50/50? Ja?
Ich: Darüber müssen wir reden, das ist nicht endgültig klar. Aber vielleicht, wenn das deine einzige Frage ist, dann lass mich mit den E-Mails von der Anwältin fortfahren. Wir können im Anschluss darüber entscheiden, wie wir das machen. OK, jetzt schau bitte was die Anwältin geschrieben hat (lacht). Es ist ein langer Text und du wirst die Probleme erkennen. Erst kurz.
Ich postete Maria, die Problematik, dass wir diese Privatentnahme nicht ewig machen können und dass sie das Geld zurückzahlen muss.
Maria: OK, meine Frage.
Ich: OK
Maria: Vergessen wir die Privatentnahme für nächstes Jahr. Was schlägt sie uns vor? Was ist der beste Weg, wie ich ab nächstem Jahr das Geld erhalten soll.
Ich: Warte bitte. Lass mich fortsetzen.
Ich schrieb Maria von meinem Vorschlag ab nächstem Jahr ihr ein vernünftiges Gehalt zu geben und nicht nur den Mindestlohn. Auch alles andere noch, inclusive der bewegenden Mail der Anwältin. Aber Maria war anscheinend nicht so interessiert daran.
Maria: OK, kannst du jetzt meine Frage beantworten? Was schlägt sie für nächstes Jahr vor?
Ich: Sie kann nichts vorschlagen, außer dass wir dir ein richtiges Gehalt zahlen oder alles, was du als vorzeitigen Gewinn entnimmst, versteuern und du hast es zu versteuern wie ich auch.
Maria: Ich verstehe nicht warum ich ein Gehalt in unserer eigenen Firma haben muss.
Ich: Du meinst, weil du selbstständig bist? Der Geschäftsführer eines Unternehmens muss in Kolumbien immer ein Gehalt beziehen. Mindestens den Mindestlohn.
Maria: OK, kein Problem. Aber was schlägt sie vor? Wie verteilt man Gewinne am besten? Denn so wie ich dich verstanden habe, muss ich bei der Privatentnahme, alles was ich entnehme auch wieder zurück zahlen.
Ich: Ja
Maria: Obwohl wir dieses Geld bereits für 6 Monate meiner Bezahlung zugewiesen hatten. Ich weiß wirklich nicht was wir tun sollen. Warum muss ich das Geld wieder zurück geben? Das klingt nicht gut.
Ich: Genau das ist das Problem. Aber wenn wir Gewinne machen, ist das kein Problem. Wenn nicht, schau dich nach einer schönen Brücke um. Nein.
Maria: Deshalb denke ich, es ist keine gute Idee (lacht)
Ich: Lass mich dir jetzt ein Angebot machen. Lass uns nicht an die Zeit nach den 6 Monaten denken. Lass uns nur über die ersten 6 Monate reden. Du nimmst dir wie geplant 6 mal 4 Millionen oder 1 mal 24 Millionen, wie geplant. Wir haben 2 Jahre Zeit den Gewinn dafür zu erzielen. Wenn wir keine Gewinne machen, dann ist es nicht wichtig. Dann ist unser Unternehmen tot. Und du musst kein Geld an eine tote Firma zurück bezahlen. Nach den 6 Monaten schauen wir ob wir Gewinn haben und teilen diesen 50/50. Ganz einfach.
Maria: Ist das legal?
Ich: Wir müssen nur die 24 Millionen wieder in die Firma zurück zahlen. Und nach den 6 Monaten entscheiden wir neu, was wir tun. Aber ich denke, das Wichtigste ist, dass du einen guten Steuerberater hast. Für dich, für mich und für das Unternehmen.
Maria: Ja, ich stimme zu.
Ich: Nichts hat sich geändert, aber wir sollten endlich los legen (lacht). OK, ich sage der Anwältin wie wir uns entschieden haben. Sie soll mir das geänderte Dokument schicken. Dann unterschreiben wir es und die Anwältin soll zur Handelskammer gehen und die ganze Arbeit dort erledigen. Dann musst du das nicht machen.
Maria: OK, das ist perfekt für mich.
Ich: So jetzt habe ich es auch verstanden, was es mit diesem Präsidenten und dem Sekretär auf sich hat. Und ich kann dir sagen, alles was wir eingereicht haben, war eigentlich nicht gültig.
Maria: Warum?
Ich: Der Geschäftsführer oder der stellvertretende Geschäftsführer muss Präsident sein. Sonst niemand. Aber du bist der Geschäftsführer und ich bin bis jetzt ein Niemand.
Maria: Du meinst du hast keine Rechte?
Ich: Was meinst du mit Rechte?
Maria: Rechte wie der Geschäftsführer oder einen Titel.
Ich: Bis jetzt bin ich ein Niemand in dieser Firma. Du hast in die Statuten schreiben lassen, dass es keinen stellvertretenden Geschäftsführer gibt.
Maria: Aber ist das wichtig? Dir gehört 50% von allem.
Ich: 49%
Maria: Das ist kein Problem, wir ändern das ja jetzt.
Ich: Genau, dass ist das was in unserem Änderungsprotokoll steht. Vielleicht verstehst du jetzt ein bisschen, warum ich so sauer war und dir nicht mehr vertraut habe. Du hast mich aus der Firma geworfen und hast dir 51% genommen. Genauso steht es im Moment in der Handelskammer
Maria: Das war nicht meine Absicht. So haben sie mich in der Handelskammer geleitet, als ich das Unternehmen gegründet habe. Die 1% war eine falsche Entscheidung meinerseits. Entschuldige bitte.
Ich: Ich weiß das alles jetzt. Aber ich bin unsicher geworden. Momentan ist es kein Problem für mich, weil wir es ändern. Alles ist gut.
Maria: Ich verstehe.
Ich: Wirklich? es ist wirklich OK für mich! Für dich auch?
Maria: Ich verstehe nicht was du meinst. Ich möchte nur, dass die Dokumente und die rechtlichen Dinge in Ordnung sind.
Ich: Ja, genau das will ich auch. Was ich meine ist, ist alles in Ordnung mit uns beiden?
Maria: (nickte)
Ich: (lacht) für mich auch
Maria: Yesss. Von meiner Sicht ist auch alles in Ordnung
Ich: Kurz als Erklärung. Der Präsident muss immer der Geschäftsführer oder ein Vertreter des Geschäftsführers sein. Der Sekretär ist immer derjenige, der sich in Kolumbien aufhält und seine Unterschrift vorlegen muss. Aber ich bin kein Geschäftsführer und ich bin kein Stellvertreter und ich bin nicht in Kolumbien (lacht). also kann ich nichts unterschreiben. Die Handelskammer ist damit einverstanden, dass ich als Präsident unterschreibe, aber euer Gesetz nicht.
Maria: OMG wir sind ja voll illegal, ich kann es nicht glauben.
Ich: Ja und wenn du das Dokument liest, unterschreibst du als Präsident und die Anwältin als Sekretär. Das ist im Moment die einzige legale Möglichkeit es zu ändern.
Maria: Ja, das ist OK für mich. Ich sehe keine Probleme damit.
Ich: OK, hast du mit der neuen Buchhalterin gesprochen? Meinst du sie ist gut?
Maria: Ich habe heute mit ihr telefoniert. Sie klingt nett, wir haben uns morgen bei ihr verabredet. Morgen werde ich dir sagen, wie legal es ist.
Ich: Ich denke, sie wird unsere wichtigste Person werden, um zu entscheiden, was wir nach 6 Monaten tun müssen. Es ist sehr wichtig für dich, mich und das Unternehmen. Sie muss alles richtig machen
Maria: Ich werde mit ihr reden und dir alles erzählen
Ich: Und die 50/50, die du mir als Eintrag im Handelsbuch geschickt hast. Ist eine einfache Liste, die als solche nicht akzeptiert wird. Du bist dafür verantwortlich, die Bücher korrekt zu führen. Du hättest diese Liste in die Bücher drucken müssen und mir eine Kopie davon schicken sollen. Alles Verbrecher, auch meine Geschäftspartnerin (lacht)
Maria: Ich würde gerne unseren nächsten Buchhalter nach den Büchern fragen. Weil Alejandra mir gesagt hat, dass dort nur gedruckt wird und dass es korrekt ist.
Ich: Unser Protokoll und unsere Änderungen müssen auf die Seiten unserer Bücher gedruckt werden, sagt die Anwältin.
Maria: Ja
Ich: OK, jetzt eine Menge Wünsche die ich habe (lacht) Ich hoffe du kannst sie erfüllen. Wenn ich dir eine E-Mail schicke ohne darin eine Frage zu stellen, dann brauche ich keine Rückantwort. Natürlich würde es mich freuen wenn du antworten würdest, aber es ist nicht notwendig. Aber wenn ich eine Frage habe, dann beantworte diese bitte. Ich warte auf eine Antwort von dir von einer e-Mail seit 5 Tagen.
Maria: Ich bekam in letzter Zeit viele E-Mails, deshalb habe ich dich gebeten, die andere E-Mail zu verwenden. Alle E-Mails sind durcheindander.
Ich: Welche soll ich benutzen?
Maria: Ich schicke dir eine E-Mail von der, die du verwenden sollst.
Ich: Du hast mir die E-Mail bereits gegeben? Ich kann mich nicht erinnern
Maria: Ja, ich hatte eine alternative E-Mail-Adresse erstellt, die wir verwenden können, aber wir haben sie nie genutzt (lacht). Aber das ist in Ordnung, manchmal sehe ich nicht alle E-Mails.
Ich: OK, du hast mir eine E-Mail geschickt. Aber ich weiß nicht wieviel wir von den 8 Millionen noch haben. Du sagtest 5,5 Millionen. Aber du hattest auch noch Ausgaben in der Handelskammer. Kannst du mir sagen, wieviel wir noch haben?
Maria: Oh ok, kann ich dir das morgen mitteilen? Ich habe dir den vorherigen Wert geschickt, aber ich hatte das Geld, was ich für die Handelskammer gebraucht habe, noch nicht eingetragen.
Ich: ok, hast du alle Rechnungen? Hast du auch eine Quittung für die 2,5 Millionen für Alejandra?
Maria: Ich kann die Quittungen der Zertifikate, die Kosten für die Bücher und allgemein alles von der Seite der Handelskammer herunter laden. Aber ich wollte Alejandra noch bezahlen, damit sie diesen Monat noch die Steuern macht.
Ich: Das mit Alejandra habe ich nicht verstanden
Maria: Wir haben Steuern zu zahlen, seit wir das Unternehmen gegründet haben. So wie ich es verstanden haben, muss dies aber nur gemacht werden wenn wir Einnahmen, Ausgaben oder Gewinne haben. Alejandra schlug vor, sie letzten Monat zu bezahlen, um diesen Monat mit der Zahlung von Steuern zu beginnen. Wir müssen in 4 Tagen unsere Steuer bezahlen.
Ich: Was haben wir Alejandra bis jetzt bezahlt?
Maria: Wir haben ihr 5 Millionen bezahlt. Die erste Hälfte von dir über PAYPAL und die zweite von den 8 Millionen.
Ich: Ist noch eine Bezahlung an sie offen?
Maria: Sie hat den ersten Monat, in dem sie uns geholfen hat nicht berechnet, dann haben wir uns auf eine Zahlung von 1 Million pro Monat geeinigt. Also schulden wir ihr die Zahlung vom letzten Monat, da wir nur bis zu diesem Zeitpunkt mit ihr gearbeitet haben
Ich: Eine Million ist noch offen, wenn ich es richtig verstanden habe. Aber du benötigst auch noch Geld für die Steuern in 4 Tagen, richtig?
Maria: Ja, die Zeit vergeht sehr schnell
Ich: Wie viel?
Maria: Nur die Steuern für Ausgaben, die wir hatten, müssen bezahlt werden. Da wir nur 2,5 Millionen an Alejandra gezahlt haben, denke ich, dass nur die Steuern auf dieses Geld bezahlt werden müssen. Ich weiß es wirklich noch nicht so genau. Alejandra hätte das gemacht.
Ich: Aber wenn sie das täte, dann würde sie diesen Monat für uns arbeiten und wir hätten eine weitere Million an sie zu zahlen.
Maria: Ja, wenn ich sie dabei um Hilfe bitten würde, dann würde sie diesen Monat für uns arbeiten
Ich: Was meinst du? Was wäre deine Entscheidung?
Maria: Ich möchte morgen erst mit der anderen Buchhalterin sprechen. Wenn es mir nicht gefällt was sie mir sagt, würde ich diesen Monat mit Alejandra zusammenarbeiten und im Laufe der Zeit nach einer anderen Buchhalterin suchen.
Ich: OK, aber das bedeutet, dass du 1 Million für den letzten Monat und 1 Million für diesen Monat benötigst. Von den 8 Millionen, sind also nur noch 3,5 Millionen übrig. Abzüglich der Steuern und der Gebühren bei der Handelskammer.
Maria: Ich möchte erst meine Ausgaben aktualisieren, bevor ich irgendetwas sage.
Ich: Was ich meine ist 3,5 Millionen abzüglich der Steuern in 4 Tagen und abzüglich der Gebühren.
Maria: Ja, Steuern müssten noch abgezogen werden, aber ich kann den genauen Betrag nicht sagen.
Ich: Und du hast Quittungen oder Rechnungen für alles?
Maria: Ja habe ich.
Ich: Ich meine als Papier. Wir brauchen diese als Beleg für unsere Ausgaben im Unternehmen.
Maria: (nickte)
Ich: OK, kannst du mir die schicken bitte.
Maria: (nickte)
Ich: OK perfekt. Was macht unser Multifunktionsdrucker?
Maria: Er hatte viel zu tun (lacht) Ich musste nur das Papier kaufen.
Ich: Ok, ich möchte noch gerne was wissen, weil ich es immer noch nicht verstanden habe. Die Kapitalerhöhung habe ich dienstags unterschrieben. Du hast diese aber erst 10 Tage später bei der Handelskammer eingereicht. Warum war so viel Zeit dazwischen?
Maria: Ich hatte es dir doch schon erklärt. Das erste Mal, als ich die Dokumente per E-Mail verschickt habe, dauerte es ein paar Tage bis die Handelskammer antwortete. Sie teilten mir mit, dass der Prozess nicht über E-Mail sondern über ein Online-Formular durchgeführt werden muss. Nachdem ich diese Information erhalten habe, habe ich die Dokumente online abgegeben. Aber danach forderte die Handelskammer deine Unterschrift, die Änderung des einen Wortes und auch ein Zertifikat von Alejandra. Als ich diese Informationen hatte, war ich im Unterricht, als bat ich Alejandra, die Dokumente erneut abzugeben. Aber es wurde eine neue Zahlung generiert und ich hatte bereits bezahlt. Also habe ich einen Berater der Handelskammer kontaktiert und wir stellten fest, dass Alejandra die Dokumente nicht erneut eingegeben hat, sondern stattdessen einen neuen Prozess gestartet hat. Aus diesem Grund mussten wir die neue Zahlung stornieren und die Belege korrekt neu abgeben. Danach haben wir dann die positive Antwort erhalten. Ich hoffe du hast alles verstanden was ich geschrieben habe (lacht)
Ich: Ja, aber den ersten Teil des Textes kenne ich. Und du hattest meine Unterschrift dienstags und dann? 10 Tage?
Maria: Das ist das was passiert ist. Ich kann nicht mehr sagen, das war die Zeit, die der Prozess gedauert hat.
Ich: Das glaube ich dir nicht Maria, sorry. Die Handelskammer hat noch nie so lange gebraucht. Normalerweise brauchen sie nur 1-2 Tage.
Maria: Ob du es glaubst oder nicht ist deine Sache. Ich allein kenne die Probleme, die aufgetreten sind. Ich kann nicht mehr sagen.
Ich: und der Eintrag in der Handelskammer war 10 Tage später. ok.
Maria: OK.
Ich: OK, du schickst mir bitte die Belege für die Ausgaben. Ich informiere die Anwältin über die Änderung für die 6 Monate und wir entscheiden danach neu.
Maria: OK, soll ich noch was schicken?
Ich: Ich habe bestimmt was vergessen. Aber dann schicke ich dir eine E-Mail. Und schicke mir bitte die neue E-Mail-Adresse von dir. Du kannst dir von den 5,5 Millionen nehmen, wenn du was bezahlen musst. Es muss nicht von deinem Geld sein
Maria: Danke. Falls ich was benötige, werde ich es mir von dort nehmen.
Ich: OK, wir habe aktuell den höchsten Dollarstand aller Zeiten. Wir bekommen eine Menge Pesos. Gestern 4091.
Maria: Hoffen wir, dass sie unsere Dokumente bald akzeptieren, damit wir einen guten Wechselkurs haben.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich damals den Text von Maria, warum es so lange gedauert hatte, zwischen meiner Unterschrift und dem erscheinen in der Handelskammer, nicht verstanden. Ich hatte immer nur verstanden, dass sie Probleme vor meiner Unterschrift hatte und nicht danach. Aber dass Alejandra auf meine Frage, warum es so lange gedauert hat, antwortete, dass es ein Problem der Handelskammer war, da kann man auch nur wieder den Kopf schütteln.
Im Anschluss schrieb ich Frau Klein:
wir haben nun folgendes beschlossen.
Für die ersten 6 Monate
Maria macht eine oder mehrere Privatentnahmen. Maximal 24 Millionen in den 6 Monaten
Außerdem bekommt sie einen Geschäftsführervertrag mit dem Mindestlohn (wie hoch ist der genau? Können Sie mir das sagen)
Am Ende der 6 Monate werden die ersten 24 Millionen des Gewinns in der Firma verbleiben als Rückzahlung der Privatentnahmen.
Falls wir mehr als 24 Millionen Gewinn hätten nach den 6 Monaten wird der Mehrgewinn 50/50 geteilt.
Was danach kommt, wollen wir entscheiden wenn es soweit ist.
eine Frage noch.
Müssen wir das mit dem Gehalt und der Entnahme überhaupt in unseren Vertrag schreiben?
Könnten wir das auch einfach weg lassen und Maria und ich machen das unter uns aus?
Ich meine, wir wissen jetzt, dass wir Maria einen Mindestlohn zahlen müssen und wir wissen, dass was wir als Privatentnahme heraus nehmen auch wieder einbezahlt oder erwirtschaftet werden muss. Deshalb muss es doch nicht unbedingt im Vertrag stehen oder?
Frau Klein antwortete
Ja klar, Sie können das auch streichen und unter sich ausmachen.
Wenn Sie es schriftlich festhalten wollten, können Sie das tun. Sie müssen aber nicht! Sie können die Passagen die Sie nicht im Beschluss stehen haben wollen auch einfach streichen bevor Sie unterschreiben und sich das direkt ausmachen.
Ich schrieb Frau Klein
noch eine Frage wegen dem Gehalt für Maria und dem Geschäftsführervertrag.
Was ist gesetzlich vorgeschrieben?
Muss Sie einen Vertrag haben?
Muss Sie einfach nur ein Gehalt bekommen?
Bzw. Kann es ein normaler Angestelltenvertrag sein oder muss ein Geschäftsführervertrag sein?
Wenn es ein Geschäftsführervertrag sein muss, was wird darin ganz grob geregelt.
Es geht mir um folgendes:
Ich will Maria nicht irgendwelche Bürden auferlegen.
und ich finde, bitte entschuldigen Sie dies, was Sie dafür verlangen ganz schön happig.
Nicht, dass ich das nicht bezahlen will, aber am Ende fühlt sich Maria, wegen vieler Bedingungen, auf den Schlips getreten und sie will ihn eventuell nicht unterschreiben. Wie gesagt, sie hat die ganze Arbeit mit dem Unternehmen.
Ich schrieb Maria
Vergiss vorerst die Quittungen, von denen ich gesagt habe, dass ich sie haben möchte. Sie sind jetzt nicht wichtig.
Ich möchte, dass Du jetzt Deine Meinung zu allem sagst was ich schreibe.
Jetzt wissen wir, dass Du einen Geschäftsführervertrag brauchst. Zumindest beim Mindestlohn.
Wir wissen, dass wir, wenn wir eine Privatentnahme vornehmen, diese an das Unternehmen zurückgeben oder aus dem ersten Gewinn auffüllen müssen
Und wir wissen, dass wir, wenn wir Gewinne haben, auch Steuern darauf zahlen müssen.
Frage 1: Bist Du mit dem von mir vorgeschlagenen Weg für die ersten 6 Monate zufrieden oder hast Du einen anderen Vorschlag?
Frage 2: Ist es Dir wichtig, dass wir das, was wir vereinbart haben, in der Satzung festhalten? Oder sollen/müssen wir das nicht schreiben, weil wir es eben selbst bestimmen und dann so machen?
Frage 3: Wann beginnen wir mit den 6 Monaten? Eigentlich müssen wir am 1. diesen Monats anfangen, damit du dir diesen Monat schon Geld nehmen kannst, aber dann brauchen wir schon den Geschäftsführervertrag für diesen Monat.
Das musst du selbst entscheiden. Kann es sich das Unternehmen überhaupt leisten, am Anfang einen so großen Betrag, wie 24 Millionen, aus dem Unternehmen zu nehmen? Diese Entscheidung überlasse ich Dir. Unsere Rechnung war 110 Millionen für das Unternehmen.
Wenn Du der Meinung bis, dass Dir 4,9 Millionen oder sogar 5 Millionen nicht ausreichen, lass uns darüber sprechen.
Bitte schreibe, was dich stört, was du möchtest und was nicht.
Frau Klein antwortete
Der erste Arbeitsvertrag in einem neu gegründeten Unternehmen ist für uns immer mit sehr viel Aufwand verbunden weil wir den Mandanten praktisch alle arbeitsrechtlichen Bestimmungen erklären müssen und uns abstimmen müssen, damit der Vertrag so aussieht wie sie ihn gerne für ihr Unternehmen hätten. Weitere Arbeitsverträge im selben Unternehmen sind dann nur mehr aufgabenbezogen abzuändern und im Vergleich wenig Arbeit.
Üblicherweise kennen sich unsere Mandanten im kolumbianischen Arbeitsrecht nicht aus. Dh es reicht nicht, dass wir einfach einen Text auf Spanisch schicken sondern wir müssen die Mandanten auf Deutsch auch aufklären, woran sie sich halten müssen, was im kolumbianischen Arbeitsrecht gesetzlich zwingend vorgeschrieben ist, welche Zahlungen an den Arbeitnehmer freiwillig sind und welche nicht etc.
Die Aufgaben der Angestellten legt der Arbeitgeber fest. Wenn Sie Ihrer GF alle Freiheiten lassen wollen, können sie das tun. Üblicherweise macht man Arbeitsverträge um das Vereinbarte schriftlich festzuhalten damit beiden klar ist was sie wollten, nicht um jemanden einzuschränken. Wenn Sie einfach ein Gehalt zahlen wollen ohne Vertrag hindert Sie keiner daran, das geht gesetzlich. Im Streitfall gilt mangels Vertrag vor Gericht die für den Arbeitnehmer bessere Variante. Wenn der Arbeitgeber keinen schriftlichen Vertrag hergeben will, schützen die Gerichte den Arbeitnehmer vor dieser Rechtsunsicherheit in dem sie davon ausgehen, dass die für den Arbeitnehmer bessere Variante als vereinbart galt.
Schauen Sie zB an wie viele E-Mails alleine im Zusammenhang mit dem Gesellschafterbeschluss hin und her gegangen sind. Es war nicht einfach damit getan, aus Ihrem Mail einen Beschluss zu machen. Im Arbeitsrecht ist es ganz gleich. Wenn wir Preise festlegen, müssen wir die Zeit die bei Themenblöcken erfahrungsgemäß immer wieder für Rückfragen verwendet wird weil die Mandaten sich in den Rechtsgebiete nicht auskennen und einfach alles neu ist, auch rechnen. Gerade im Arbeitsrecht kommen gemeinsam mit dem Auftrag „machen Sie einen Vertrag“ unzählige Fragen, bis der Vertrag unterschrieben ist. Daher bieten wir den Erstvertrag im Arbeitsrecht auch nicht für weniger an.
Was wir allerdings anbieten ist ein Outsourcing der Rechtsabteilung, Mandanten die immer wieder juristische Fragen haben und ständig Verträge, Dokumente, Durchsicht von Verträgen, Beratung etc benötigen zahlen uns einen monatlichen Fixbetrag als pauschalen Betrag und haben einen Jahresvertrag mit einem monatlichen Stundenkontingent bei uns. Der Stundensatz ist dann günstiger, dafür bindet sich der Mandant für ein Jahr und garantiert jedes Monat eine gewisse Anzahl von Stunden in Anspruch zu nehmen.
Ich antwortete:
das verstehe ich und für die arbeitsrechtlichen Bestimmungen erklären lassen bin ich sowieso.
Ich denke aber nicht, dass ich für Maria einen Arbeitsvertrag brauche. Was wir aber selbstverständlich brauchen, sind Arbeitsverträge oder Werkverträge für die Angestellten. Genauso wie Verträge für die Modelle. Ich weiß, dass Maria Musterverträge für Werkverträge und für die Modelle hat, allerdings weiß ich nicht ob sie Musterverträge für einen normalen Angestellten hat. Da würde ich dann auf sie zu kommen. Und würde mich dann auch gerne von Ihnen beraten lassen. Zu diesem Thema melde ich mich dann wieder.
Vielen Dank
Maria antwortete mir
Ich kann nicht viel über meine Zahlung sagen und wie wir es machen sollten, weil ich nicht weiß, was der beste Weg ist. Ich möchte meine Zahlung auf eine Weise erhalten, die das Unternehmen nicht beeinträchtigt. Aber mit dem Wenigen, was ich weiß, kann ich keinen guten Weg finden.
5 Millionen sind in Ordnung. Aber ich weiß nicht, wie wir das Problem lösen können.
Ich
Lasse mich Dir das sagen, weil ich denke, dass dies der beste Weg ist.
Wir schreiben wie wir dich bezahlen nicht in den Vertrag. Dann können wir unsere Meinung ändern, wann immer wir wollen. Bist du einverstanden?
Ich denke, Privatentnahme ist für die ersten 6 Monate definitiv der richtige Weg.
Aber ich stimme Dir an dieser Stelle vollkommen zu, wenn es um dein Gehalt geht. Ich werde herausfinden, warum Du ein Gehalt brauchst. Warum muss ich kein Gehalt bekommen? Wir sind beide 50/50 Eigentümer des Unternehmens. Warum muss ein Eigentümer ein Gehalt bekommen?
Was das mit den 10 Tagen betrifft, über das wir heute Morgen gesprochen habe. Ich habe Deine Skype-Antwort noch einmal gelesen. Ich weiß nicht, warum ich das heute Morgen nicht verstanden habe. Und wieder muss ich mich bei dir entschuldigen. Jetzt verstehe ich, warum es so lange gedauert hat.
Dann bekam ich wieder eine E-Mail von Frau Klein
Ja klar, normalerweise macht man alle Verträge gemeinsam die man am Anfang braucht. Wir verrechnen immer den ersten Arbeitsvertrag mit dem hohen Tarif und die Anpassungen an alle weiteren Arbeitsverträge, je nach Aufwand, wesentlich geringer, Sie brauchen die arbeitsrechtliche Beratung ja dann nicht zigfach in der Anzahl der Verträge sondern nur einmal. Die anderen Verträge sind dann Anpassungen außer es ist eine ganz andere Vertragskategorie wie zB Werkvertrag oder Mietvertrag usw.
Klar, melden Sie sich gerne. Ob Sie Frau Diaz einen Vertrag geben, obliegt wie gesagt ganz Ihnen beiden. Unsere Gründer entscheiden das ganz unterschiedlich, wir haben Mandanten, die immer auf einen GF Vertrag bestehen und andere, die sich alles mündlich mit Ihrem Partner absprechen und ihn einfach bei der Versichung melden und das Gehalt entsprechend auszahlen. Hier kann auch keiner sagen was für Sie beide am besten ist denn das hängt ganz von Ihrer Geschäftsbeziehung zur Ihrer Partnerin ab und die kennen im Detail nur Sie beide.
Ich antwortete ihr
wahrscheinlich bräuchte ich eine Flatrate 🙂
Aber Spaß beiseite.
Ich werde sicherlich Beratung von Ihnen brauchen zu verschiedenen Dingen, aber ich denke auch, dass es am Anfang viel mehr sein wird als später.
Vielleicht können wir es so machen, dass ich bei Ihnen für 3 Stunden im Voraus bezahle und Sie mir auf meine Fragen antworten, bis die 3 Stunden aufgebraucht sind. Dann geben Sie mir Bescheid und ich kann erneut selbst entscheiden ob ich Sie mit Fragen weiter löchere.
Denn eigentlich habe ich schon wieder eine.
Denn uns beiden ist immer noch nicht klar warum Maria ein Gehalt braucht. Wir beide sind mit 50/50 Gründer der Firma. Also sind wir beide Eigentümer der Firma und zwar gleichberechtigt. Warum braucht dann Maria ein Gehalt und ich z.B. nicht als stellvertretender Geschäftsführer? Denn wir wollen eigentlich beide kein Gehalt sondern von den Gewinnen leben. Das Problem ist, dass Maria Geld braucht um zu leben unabhängig ob wir Gewinne haben oder nicht.
So wie ich Sie verstanden habe, ist das mit der Privatentnahme nur begrenzt aufgrund des Betrages der Einlage möglich und wir müssen es zurück bezahlen das habe ich verstanden.
Wenn Sie aber Geld entnimmt und wir würden sagen das sind vorgezogene Gewinne dann sollte das doch auch ohne Gehalt möglich sein. Oder meinen Sie, dass die Kosten dann für die Firma oder auch für Maria zu hoch sind, da bei Gewinnen viel mehr Steuer anfällt?
Für mich ist es wichtig das ganz genau zu wissen. Denn nur wenn ich es selbst verstanden habe, kann ich es auch Maria erklären.
Außerdem muss ich Maria doch nicht bei der Versicherung melden, das muss sie doch selbst machen oder nicht? Und muss sie das überhaupt und was würde das kosten? Bitte denken Sie immer daran. Wir beide sind Gründer der Firma.
Maria schrieb mir
Was Du für die ersten sechs Monate vorschlägst, scheint mir in Ordnung zu sein. Solange es kein Problem ist, Geld aus dem Unternehmen herauszunehmen.
Das meinte ich mit dem Gehalt, ich kann nicht verstehen, warum ich eins brauche. Sollen wir nicht unsere Gewinne bekommen? Wäre das nicht der richtige Weg?
Für Letzteres musst du dich nicht entschuldigen. Du hast keine Informationen und du wartest nur jeden Tag auf Neuigkeiten, stattdessen sehe ich jedes Problem, das auftritt, und ich merke nicht, wie die Zeit vergeht. Beides ist in Ordnung, wir befinden uns an unterschiedlichen Orten und haben unterschiedliche Informationen.
Frau Klein schrieb
(lacht) gerne, machen Sie das. Ich glaube so können wir am Anfang arbeiten, das ist eine gute Idee. Ich melde mich dann wenn die 3 Stunden verbraucht sind.
Zu Ihrer Frage:
Wenn Sie päbstlicher sein wollen als der Pabst, versichern Sie sie alle beide und zahlen beiden einen Mindestlohn für Ihre Tätigkeit als Geschäftsführer und Stellvertreter.
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass Sie beide als Eigentümer und Aktionäre selbstständig sind. Der Gesetzgeber weiß aber nicht, ob Sie Gewinne machen, ob Sie von den Gewinnen leben können, ob Sie als Eigentümer überhaupt je für das Unternehmen arbeiten – das alles hängt von Ihnen ab. Dh wenn Sie sich Gewinne auszahlen, versteuert jeder von Ihnen diese Einnahmen selbst.
Da Sie aber keine One-Man Show sind sondern eine jurisitische Person gegründet haben, nämlich eine SAS, braucht die SAS außer den Eigentümern, die anonym sind, zumindest einen Geschäftsführer als gesetzlichen Vertreter. Dieser Geschäftsführer könnte theoretisch auch ein Dritter sein, nicht zwingend einer von Ihnen beiden.
Der Geschäftsführer scheint namentlich im Handelsregister auf. Die Eigentümer nicht.
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass der Geschäftsführer das tägliche Geschäft führt und dabei den Anweisungen der Eigentümer folgt.
Man geht davon aus, dass zumindest eine Person sich wirklich darum kümmert. Die zweite Person kann als Stellvertreter nur namentlich genannt sein aber de facto nicht arbeiten (dann keine Versicherung, dann kein Gehalt) oder kann auch wirklich arbeiten (dann versicherung, dann Gehalt). Langfristig macht es Sinn, beide zu versichern und beide zu bezahlen wenn beide in Kolumbien leben. Da Sie aber im Ausland leben, ist der Versicherungsschutz, insbesondere die ARL – also die Arbeitsrisikoversicherung – nicht so wichtig weil Ihnen kaum etwas passieren kann wo die ARL greifen würde. Frau Diaz hingegen könnte einen Unfall haben während sie für das Unternehmen arbeitet. Das Gesetz schreibt also vor, dass zumindest der Hauptgeschäftsführer als Angestellter des Unternehmens versichert sein muss.
Im Gegensatz zu Ihnen, lebt Frau Diaz in Kolumbien. Als Geschäftsführerin führt sie die Aufträge aus, die ihr die Eigentümer erteilen. Da sie auch Eigentümerin ist, führt sie ihre eigenen Anweisungen aus. Versicherungsrechtlich gesehen ist das aber egal.
Daher ist sie eine echte Angestellte. wenn sie den Hut der Geschäftsführerin auf hat und eine echte Selbstständige wenn sie eine Entscheidung als Ihre Partnerin trifft.
Da Sie im Ausland leben, kann man argumentieren, dass Sie nur ein Stellvertreter sind, der tätig wird wenn Frau Diaz ausnahmsweise mal nicht kann und nie in Kolumbien arbeiten. Es wird aber nicht plausibel zu erklären sein, dass keiner von Ihnen beiden die täglichen Geschäfte führt und daher niemand von ihnen beiden eine ARL und eine EPS als Angestellter braucht.
Sie exponieren das Unternehmen und auch Frau Diaz selbst, die ja namentlich im Handelsregister steht, mit Ihrer kolumbianischen Ausweisnummer und allen ihren Daten, wenn Sie Frau Diaz nicht bei der Versicherung anmelden und das Unternehmen nicht alle Beiträge zumindest zum Mindestlohn abführt.
Wenn Sie einfach drauf los arbeiten und keinen von Ihnen beiden anstellen, passiert die ersten Monate vermutlich gar nichts. Irgendwann kann es aber sein, dass Sie der Steuerbehörde auffallen. Mindestlohn heißt nicht, dass Frau Diaz dafür 48 Stunden die Woche arbeitet. Mindestlohn ist einfach der geringste Betrag, zu dem Sie jemanden anstellen und versichern können. Dh der Mindestversicherungsbeitrag wird am Mindestlohn bemessen. Wenn Frau Diaz auf Ihr Gehalt verzichtet weil sie ja Eigentümerin ist und es ihr egal ist, ob sie das Geld bekommt oder nicht, ist das Ihre Sache. Problematisch wird es aber wenn Sie nicht bei der Versicherung gemeldet ist.
Außerdem braucht Ihr Unternehmen auch anrechnenbare Ausgaben, wenn Sie Einnahmen haben aber keine Ausgabenstruktur, die plausibel ist, werden Sie im System schnell auffällig. Unternehmen, die Ihre Geschäftsführer nicht als solche versichern und ihnen keine Art von Lohn auszahlen, fallen sehr schnell auf.
Das Unternehmen muss Frau Diaz bei der Versicherung melden. Das Unternehmen als solches muss auch bei der Versicherung gemeldet sein. Sie müssen am Beginn das Unternehmen bei allen Versicherungen anmelden (EPS, ARL, CAFAM) und dann können Sie die Angestellten anmelden. Das macht entweder der Buchhalter oder Frau Diaz selbst. Automatisch geht es nicht. Ihr Unternehmen ist jetzt gegründet, wenn aber weder die Buchhalterin noch Frau Diaz das Unternehmen den Versicherungen gemeldet haben (EPS, ARL und CAFAM) ist dieser Schritt unbedingt noch zu machen. Erst dann können Sie Frau Diaz über das Unternehmen versichern und in Folge auch andere Angestellte. Man beginnt aber immer mit dem Geschäftsführer, da man davon ausgeht, dass der ja die anderen anstellt.
Dh die Notwendigkeit, Frau Diaz zu versichern und ihr ein Gehalt zu zahlen ist gegeben, weil ihr Name in Handelsregister als Hauptgeschäftstführerin eingetragen ist. Der Gesetzgeber sagt, dafür steht ihr zumindest ein Mindestlohn zu. Obwohl sie auch Gründerin ist und weitere Einnahmen als Selbstständige hat.
Da sie Gründerin ist, kann sie auf das Gehalt verzichten wenn das Unternehmen zB kein Geld hat. Nicht aber auf die Versicherungsbeiträge. Der Mindestlohn ist COP 1.000.000 die Versicherung kostet ca. COP 250.000 im Monat, einmal im Jahr müssen Sie COP 1.000.000 Cesantias bezahlen. Im Juni und im Dezember einen halben Lohn Urlaubsgeld.
Ein Unternehmen das Einnahmen hat aber niemanden versichert ist sehr sehr schnell auffällig und es wird ein Versicherungsbetrug vermutet. Diese COP 250.000 monatlich für die Versicherung sollten Sie also keinesfalls sparen und das Geld ist vom Unternehmen für Frau Diaz zu bezahlen, nicht von ihr selbst.
Richtig, Privatentnahmen können Sie nicht endlos machen weil sonst wieder Versicherungsbetrug vermutet wird. Vorgezogene Gewinne geht aber dann zahlen Sie Gewinnsteuer und das ist teurer als wenn Sie Frau Diaz einfach anstellen. Außerdem bringt es ihr weniger, durch die Versicherungsbeiträge wird ja zB auch eine Pension für Frau Diaz bezahlt. Wenn Sie als vorgezogenen Gewinn versteuren, ist das Geld einfach nur weg. Konkrete Beträge müsste aber der Steuerberater berechnen, das kann ich nicht.
Ich hoffe, das war verständlich formuliert.
Dann erhielt ich folgende Nachricht von Maria
Ich sende Dir diese E-Mail, weil International Trade erneut einige Deiner Dokumente angefordert hat.
Ich habe alle deine Dokumente, aber ich würde es vorziehen, wenn Du mir diese Informationen erneut zusendest, da sie in Deiner Sprache sind und ich es bevorzuge, wenn Du mir genau sagst, welches Dokument ich senden soll.
Ich verstehe, dass dies mühsam und sogar lästig sein kann, aber ich möchte, dass Du mir diese Dokumente in der angeforderten Reihenfolge zusendest. Auf diese Weise vermeiden wir zukünftige Probleme. Ich hoffe auf Dein Verständnis, dass ich diese Unterlagen innerhalb von maximal drei Werktagen versenden muss.
Dies sind die angeforderten Dokumente:
- Lohnabrechnungen der letzten 3 Monate.
- Kontoauszüge der letzten 3 Monate des Kontos, auf dem die Fremdwährung verblieben ist und auf dem die Überweisung nach Kolumbien beobachtet wird.
- Einkommens- und Quellensteuerbescheinigung oder Kopie der Steuerzahlung oder deren Äquivalente.
- Arbeitsbescheinigung mit Firmenbriefkopf oder Logo und Siegel oder Kopie des Arbeitsvertrages.
- Wenn es sich um eine Person handelt, die ein Unternehmen besitzt, können Sie als Nachweis eine Existenzbescheinigung des Unternehmens und Kontoauszüge beifügen.
- Erklärendes Schreiben über die Herkunft der Ressourcen und die Beziehung zum Absender der Überweisung.
Oh komm schon Maria. Ich hatte dir bereits alles gesendet. Habe jedes Dokument nacheinander aufgeführt und in der E-Mail zu jedem Dokumentennamen dazu geschrieben was es ist. Das ganze jetzt nochmal? Und worüber ich schmunzeln musste, aber schick mir das innerhalb von 3 Tagen. Klar. Alles hat vorher 3 Monate gedauert, aber wird was von mir gebraucht, dann heißt es mach schnell. Aber inzwischen sollte mich auch Maria so gut kennen, dass ich dafür maximal 1 Stunde brauche, denn ich hatte die Unterlagen ja bereits gesendet und wegen mir wird es keine Verzögerung geben
Exakt 35 Minuten später habe ich ihr alle Unterlagen zugesendet mit dem Hinweis, dass ich vor jedes Dokument die Zahl von ihr davor geschrieben habe und zu Punkt geschrieben habe, dass ich kein Unternehmen habe.
Anschließend habe ich ihr noch den langen Text der Anwältin übersetzt und ihr geschickt. Aber ich habe auch extra darauf hingewiesen, dass unser Unternehmen bei den verschiedenen Versicherungsgesellschaften angemeldet sein muss.