Sonntag, 6. Februar
Ich habe Maria an diesem Tag von meinem Vortag erzählt. Dass ich meine Frau informiert habe und dass wir unsere Planung eventuell auf 6 Monate ausweiten sollten. Und vom Anwalt. Den ich wechsle weil er mehr auf ihrer als auf meiner Seite ist.
Die höhere Kalkulation haben wir dann auch an diesem Tag besprochen. Also doch etwas höher die geplante Investition.
Ich habe Maria auch eingeweiht, sie zur Geschäftsführerin zu machen und sie mit allen Rechten zu versehen und sie meinte, dass dies alles viel einfacher für sie machen würde. Aber auch das setzt wieder großes Vertrauen voraus.
Wir haben uns dann entschieden einen Vertrag zu machen, in dem sie alle Rechte hat und ohne meine Unterschrift handeln kann. Im Vertrag wird auch stehen, dass unsere Anteile 50/50 sind.
Vertrauen / Misstrauen
Ich habe ihr gesagt, dass die 50/50 auch mit auf die Vollmacht für sie müssen, denn ansonsten könnte sie bei der Firmengründung einsetzen was sie möchte. Maria meinte, sie versteht das, aber sie ist kein Dieb. Ich sagte zu ihr, ja aber du gibst mir ja noch nicht mal deine Adresse. Daraufhin hat sie was gesagt, zwar nur im Spaß hoffe ich, aber es hat mich doch nachdenklich gemacht, in was für einem Land sie lebt. Sie meinte: „Das muss man unterschiedlich sehen, denn immerhin hätte ich die Mittel sie entführen zu lassen, sie könnte mit meiner Adresse lediglich vielleicht im Internet nach mir suchen“.
Konsulat
Maria war bei ihrer Buchhalterin Alejandra, die ihr gesagt hat, dass für die Firmengründung eine beglaubigte Unterschrift von mir nötig sei. Diese bekäme ich im kolumbianischen Konsulat in Deutschland. Da war ich noch nie. Es gibt 3 in Deutschland. In Stuttgart, Frankfurt und Berlin. Alejandra hatte bestätigt, dass eine S.A.S. die richtige Gesellschaftsform für uns ist, ebenso, dass wir auf jeden Fall ein Firmenkonto brauchen.
Gewinnverteilung
50/50 ohne Gehalt, das war die Vereinbarung. Aber von was soll Maria in der Zeit leben? Wir haben dann beschlossen, dass sie pro Monat die ersten 5.000.000 COP der Einnahmen erhält und ab dem Zeitpunkt, ab dem wir Gewinne machen erhalte ich die ersten 5.000.000 COP der Gewinne und danach wird 50/50 gemacht. Leider ist es in der Realität nicht so einfach möglich, wie wir später feststellten.
Bundesbank
Ich habe zwischenzeitlich erfahren, dass Überweisungen ins Ausland ab 12.500 Euro, bei der Bundesbank gemeldet werden müssen. Herr Zieger meinte noch, es wäre sicherlich kein Problem, aber wenn man es vermeiden kann, sollte man es vermeiden und mehrfach Beträge unterhalb von 12.500 Euro überweisen. Aber was heißt das genau. 12.500 Euro an einem Tag? in einer Woche? in einem Monat? Herr Zieger meinte, zwischen den Überweisungen müsse 1 Monat liegen, denn die Banken senden ihre Auslandsüberweisungen ein mal pro Monat an die Bundesbank.
Also habe ich bei der Bundesbank angerufen. Die Frau am Telefon sagte mir, ich darf nicht mehr als 12.500 Euro überweisen, ansonsten müsste ich es melden. Ich fragte sie, was ist wenn ich heute 12.500 Euro überweise und morgen erneute 12.500 Euro? Daraufhin fragt sie: „Wieviel wollen Sie den im Ausland investieren?“. Rund 20.000 Euro. Ja dann müsste ich es angeben. Ich frage sie, ja wenn ich aber jetzt 12.500 Euro überweise und später den Rest, muss ich es dann auch angeben? Sie meinte: „Nur Beträge über 12.500 Euro“. Ich bin fast ausgerastet. Ich sagte zu ihr: „Können Sie bitte endlich mal eine vernünftige Aussage machen?“. „Nein“, meinte sie, sie dürfe keine Tipps geben. Was ist los? Ich will mich informieren, wann ich Beträge anzugeben habe und bekomme keine Auskunft? Dann meinte sie auf einmal „Jeder einzelne Betrag über 12.500 Euro muss der Bundesbank gemeldet werden“. Also ich habe, das so verstanden, heute 12.500 Euro und morgen 12.500 Euro ist ok und ich habe nichts der Bundesbank zu melden. Nein es ist nicht so, es ist genauso wie Herr Zieger es gesagt hat. Es muss immer ein Monat dazwischen sein. Aber warum kann eine Mitarbeiterin der Bundesbank, eine solche Aussage nicht einfach machen?
Das liest sich wie ein Krimi. Bravo