Mittwoch, 16. Februar
Ich war etwas erschöpft wegen der vielen Probleme die der Anwalt mir mitgeteilt hat. Maria hingegen meinte es wären keine Probleme, sondern sie wäre froh, dass der Anwalt das alles gesagt hat, so könnte man Fehler vermeiden. Außerdem meinte sie, dass wir mit der Agentur Großes erreichen werden … machen wir es also richtig.
Mir gingen diese Vorgespräche jetzt langsam auf die Nerven. Maria ging es nicht anders. Durch unsere Sprachprobleme mussten wir immer wieder gegenseitig nachfragen ob wir alles richtig verstanden haben. Maria meinte, je schneller wir die Firma registrieren um so weniger müssen wir darüber reden. Ich gab ihr absolut recht, aber schnell bedeutet nicht immer gut.
Maria meinte noch, wegen dem Geld, was ich zurück haben wollte wenn wir früher aufhören würden, das könne sie auch in den Vertrag mit aufnehmen. Ich habe ihr dann noch gesagt, dass ich das Geld erst überweise, wenn ich den Handelsregisterauszug habe und unseren Vertrag mit Unterschrift von uns beiden in meinen Händen halte.
Wegen der Bank mache sie sich keine Gedanken, denn ihre Bank (Bancolombia) hatte die Qualität internationale Überweisungen sehr einfach zu aktivieren. Ich traute dem ganzen nicht und sagte ihr, dass ich erst 1000 Euro überweisen werde, wenn es funktioniert sende ich die nächsten 11.000 Euro. Und ich hatte immer noch diese 4,5% im Kopf. Ich habe sie gebeten zur Bank zu gehen, damit die ihr mitteilen. wieviel Gebühren bei einer Auslandsüberweisung anfallen.
Der Anwalt meinte zu mir, ich solle immer Dollar überweisen, denn die Bank rechnet nicht mit Euro. Die Banken wechseln den Euro erst in Dollar und dann vom Dollar in Pesos. Maria glaubte das nicht. Ich habe mit ihr ausgemacht, dass wir es mit kleineren Beträgen probieren, dann werden wir sehen was besser ist. Ohne zu viel vorweg zu nehmen. Es ist besser in Deutschland erst in Dollar zu wechseln und dann den Betrag in Dollar zu überweisen.
Ich hatte ja den Wunsch, dass der Geschäftsführer keine anderen Tätigkeiten haben darf. Das hat Maria abgelehnt. Wenn dieser Satz im Vertrag steht, würde sie die Agentur nicht machen. Sie wäre ja nicht meine Angestellte. Sie muss nur ihren Verpflichtungen gegenüber der Agentur nach kommen. Sie würde sich auf die Agentur konzentrieren, aber sie akzeptiert diesen Punkt nicht. Ich meinte zu ihr, es wäre für mich kein Problem, wenn sie mal 1-2 Tage ausfällt, aber es kann nicht sein, dass sie tagelang oder vielleicht sogar mehrere Wochen weg ist. Daraufhin meinte sie, wenn sie einen Job annimmt, dann geht tatsächlich mal um 1-2 Tage aber nicht um eine ganze Woche, aber sie sollte nicht fragen müssen, ob sie einen anderen Job machen darf. Nach langem hin und her habe ich dann nachgegeben.
Und ich habe sie gebeten, die Gewinnverteilung richtig in den Vertrag zu schreiben, denn im Vertrag wird ja auch stehen, dass sie kein Gehalt bekommt.
Ich hatte mir ja folgendes vorgestellt. In der Anfangszeit, wenn wir noch keine Gewinne machen, bekommt Maria die ersten 5 Millionen der Einnahmen. Wenn wir Gewinne haben, gehören die ersten 5 Millionen vom Gewinn mir. Wenn ich eines Tages mein Geld zurück habe und keine Risiken mehr trage, können wir für Maria ein vernünftiges Gehalt machen, denn sie arbeitet ja weiter für die Agentur, und ich bekomme die ersten 5 Millionen des Gewinns nicht mehr, weil ich kein Risiko mehr trage. Damit war Maria einverstanden, aber wie schreibt man sowas in einen Vertrag?
Wir haben dann vereinbart, dass ich den Vertrag ändere (in spanisch) und ihr dann schicke. Sie überprüft die Änderungen mit der Buchhalterin, unterschreibt und schickt mir den Vertrag zurück, ich unterschreibe und schicke ihn ihr wieder.
Maria meinte, sie schläft im Moment nicht gut, das alles wühlt sie sehr auf und sie hofft nur, dass alles bald erledigt ist und wir anfangen können. Mir ging es zu dieser Zeit genauso.