Tag 23 – Die Vollmacht

Freitag, 18. Februar

Ich hatte Maria am Vortag noch ein paar nicht so amüsante E-Mail geschickt und habe sie gefragt ob sie diese gelesen hätte. Sie meinte noch nicht, das macht sie später in Ruhe.

Wir haben über einiges gesprochen unter anderem welche Gewinne möglich sind. Ich hatte mal wieder bedenken, dass sie irgendwann, wenn wir genug Geld verdienen, mich nicht mehr braucht und ihre eigene Agentur macht. Aber sie meinte nur sie wäre mir dankbar und wir wären ein Team. Wenn sie mal eine Menge Geld verdienen würde, hätte sie eine ganz bestimme Person, der sie es geben würde. Heute weiß ich wem. Sie meinte, bitte vertraue mir wie ich dir vertraue.

Ich meinte dann, sie solle die E-Mails besser löschen und nicht lesen. Es wäre besser für das Team.

Ich teilte mit ihr meine Überlegung nach Kolumbien zu fliegen und dort zu unterzeichnen. Ich dachte an 14 Stunden Hinflug, unterzeichnen, Kaffee mit ihr trinken und 14 Stunden Rückflug. Maria meinte, dass klingt nicht entspannend und ob das nicht teuer wäre. Aber ich wusste ja immer noch nicht was mich der Besuch im Konsulat incl. Dolmetscher kosten würde.

Ich habe an diesem Tag noch unsere Internetseite registrieren lassen und unsere E-Mail Adressen angelegt.

Am Abend bekam ich dann die Vollmacht von ihr geschickt. Ich solle daran denken, dass ich diese Vollmacht in der Botschaft unterzeichnen muss. Es wäre nicht nötig, dass ich es ihr bald schicke, es würde reichen wenn wir den Vertrag unterzeichnet haben. Ich solle aber den entsprechenden Papierkram erledigen, damit wir sobald wie möglich loslegen können. Sie meinte das Dokument ist sehr einfach und du gibst mir nur die Macht über unser Unternehmen, nicht mehr. Meine Gedanken (das geht ja noch)

Hier der Text der Vollmacht in spanisch

PODER ESPECIAL

Yo, XXX, ciudadano Alemán, mayor de edad, domiciliado en la ciudad de XXX (Alemania), identificado como aparece al pie de mi firma, me permito otorgar poder amplio y suficiente a la señorita XXX, identificada con cédula de ciudadanía No. XXX de XXXX, para que actúe en mi nombre ante la constitución de la Sociedad denominada XXX SAS.
Adjunto fotocopia de mi Pasaporte el cuál será el documento que me identifica en Colombia.
El presente Poder se firma en la ciudad de XXX (Alemania) a los xxx (xx) días del mes de xxx de 20xx.

Atentamente,

XXX
Pasaporte: XXX

Maria hatte unseren Vertrag mit meinen Änderungen der Buchhalterin geschickt, damit diese ihn ändern kann.

Es wird übrigens im Konsulat unterschrieben. Dort beglaubigen sie dann die Unterschrift. Deshalb muss bei „El presente Poder se firma en la ciudad de“ der Ort der Unterschrift, also des Konsulats eingetragen werden und nicht der eigene Wohnort. Das hört sich vielleicht logisch an, mir war das nicht so klar, vor allem weil die Buchhalterin dort meinen Wohnort eingetragen hatte.

Mit dem Google-Übersetzer habe ich folgendes gelesen:
eine umfassende und ausreichende Vollmacht zu erteilen Nr. xxx von xxxx, um in meinem Namen vor der Gründung der Gesellschaft mit dem Namen xxx SAS zu handeln.

Ich war mir nicht sicher ob sie vor der Gründung der Gesellschaft in meinem Namen handeln darf. Ich wollte das lieber prüfen lassen. Soviel mal wieder zum gegenseitigen Vertrauen.

Ich habe mich dann im Internet schlau gemacht, wo in Deutschland kolumbianische Konsulate sind. Wie bereits zuvor erwähnt gibt es genau 3. Frankfurt, Stuttgart und Berlin. Frankfurt und Stuttgart wurden im Internet vernichtend bewertet. Berlin wurde sehr gut bewertet. Allerdings ist Berlin am weitesten von meinem Heimatort entfernt.

Ich habe dann noch dem Anwalt aus Kolumbien die Vollmacht geschickt und gefragt ob diese so OK ist.

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