Mittwoch, 4. Mai
In der Nacht erhielt ich den neuen Gesellschaftervertrag von Frau Klein, sowie den Beschluss der Gesellschafterversammlung in dem stand, dass wir unseren Gesellschaftervertrag komplett reformieren möchten.
In ihrer E-Mail schrieb Frau Klein
Anbei darf ich Ihnen den Beschluss der Gesellschafterversammlung und den neuen Gesellschaftervertrag schicken.
Zum Beschluss:
Ab Ihrer Ernennung, können Sie Präsident der Gesellschafterversammlung sein. Das Gesetz sieht bei virtuellen Versammlungen zwingend vor, dass der Präsident der Versammlung der Geschäftsführer oder sein Stellvertreter ist, dh für diesen Beschluss muss noch Frau Diaz Präsidentin sein. Der Sekretär ist die Person, die die Unterlagen bei der Handelskammer einreicht und dort auch persönlich unterschreiben muss, dh der Sekretär muss persönlich in Kolumbien sein.
(Bei dem vorherigen Absatz kann man lesen, dass selbst bei den Protokollen, die wir eingereicht haben, alles falsch gemacht wurde. Ich war immer Präsident dieser Protokolle, aber das ist gar nicht möglich, weil ich weder Geschäftsführer noch Stellvertreter laut unserem Gesellschaftsvertrag war. Das hätte nur Maria sein können. Da sie aber auch immer Sekretär sein muss, weil sie diejenige ist die Vorort ist, hätte sie beide Positionen ausfüllen müssen, was rechtlich nicht möglich ist.
Aus diesem Grund haben wir als Präsidentin Frau Diaz aufgenommen und als Vorschlag meine Kollegin als Sekretär. Sie können aber gerne statt meiner Kollegin eine andere Person nehmen. Geben Sie mir bitte Bescheid, falls Sie die Buchhalterin oder eine andere Person einsetzen möchten, dann schicke ich Ihnen umgehend eine neue Version und streiche meine Kollegin.
Wir können den Beschluss gerne für Sie bei der Handelskammer einreichen und das Verfahren vor der Handelskammer abschließen, dann hätte Frau Diaz auch keine Arbeit mehr mit der Sache. Wir müssten dafür allerdings zwei Stunden verrechnen sowie die Gebühren, die die Handelskammer verrechnet (die Gebühren belaufen sich auf COP 390.000).
Der Beschluss muss bitte ausgedruckt werden und der Reihe nach unterschrieben werden, eingescannt werden und vom nächsten unterschrieben. Alle Unterschriften dürfen eingescannt sein außer die des Sekretärs.
Damit können wir den Beschluss bei der Handelskammer einreichen.
Sobald die Eintragung bei der Handelskammer fertig ist, machen wir als nächsten Schritt die Eintragung im Aktenbuch. Hierzu müssen Sie beide im Original unterschreiben, Frau Diaz beim Notar und Sie in einem kolumbianischen Konsulat und wir müssen den Beschluss auf das Originalpapier des Aktenbuches drucken, das Frau Diaz hat. Ich erkläre Ihnen das Vorgehen aber noch Schritt für Schritt, sobald die Eintragung bei der Handelskammer erledigt ist.
Zum neuen Gesellschaftervertrag
Dieser muss nicht unterschrieben werden.
Zum Capital Autorizado
Capital Autorizado ist die Zielvorgabe für das Kapital des Unternehmens. COP 200.000.000 ist ein Vorschlag unsererseits, der uns vernünftig schien, Sie können den Betrag aber gerne abändern.
Da war sie wieder, unsere Bürokratie. Also nochmal nach Berlin fahren. 3 Monate sind vergangen und wir fingen im Grunde fast von vorn an. Zumindest was die Firmengründung anging, oder die Korrektur, so dass ich endlich auch offiziell Teil dieser Firma wurde.
Ich antwortete Frau Klein
vielen Dank für Ihre Arbeit.
Das mit dem Präsidenten verstehe ich nicht ganz, denn bei der Kapitalerhöhung war ich auch Präsident und das hat funktioniert. Aber ich bin damit einverstanden, dass das so eingetragen ist wie Sie das vorgegeben haben mit Maria als Präsident und ihrer Kollegin als Sekretär. Ich werde das noch mit Maria abklären. Dass Sie die Buchhalterin angeboten haben verstehe ich als Scherz 😉 Wir haben uns im übrigen von unserer alten Buchhalterin getrennt.
Ob Sie das einreichen oder Maria, werde ich auch nochmal mit Maria klären.
Ich hatte das mit dem kolumbianischen Konsulat befürchtet. Für mich bedeutet das 650 km einfache Fahrt und eine Terminvereinbarung.
Bitte erklären Sie mir was dieses Capital Autorizado bedeutet. Bedeutet es, dass wir 200 Mio innerhalb von 2 Jahren einzahlen müssen?
Und noch eine Frage. Hat Maria bei ihrer Kollegin angerufen? Das wollte sie am Freitag machen, hat aber niemand erreicht.
Ich leitete die 2 Dokumente der Anwältin an Maria weiter und schrieb dazu:
Frau Klein übersandte mir den Gesellschafterbeschluss und die Zustimmung dazu.
Unten findest Du den Text, den Sie geschrieben hat. Bitte übersetzen dir den Text selbst.
Darüber sollten wir morgen nochmal sprechen. Es hat sich nichts geändert, aber wir bestimmen beide, wie es weitergeht.
Diesmal bist Du der Präsident und die Anwaltskollegin ist der Sekretär.
Und ich muss nochmal zum Konsulat in Berlin und du musst zum Notar.
Aber Schritt für Schritt. Wie immer. Lies einfach, was unten geschrieben steht.
Die Unterlagen übersetze ich selbst ins Deutsche oder lasse sie übersetzen. (lacht) Ich bin tot bis ich das wieder alles übersetzt habe.
Die Anwältin hat vorgeschlagen, das genehmigte Kapital auf 200 Millionen zu erhöhen. Ich habe die Anwältin per E-Mail gefragt, was das bedeutet und warum sie es vorschlägt.
An dieser Stelle muss ich auch nochmal an unsere Abmachung erinnern. 50/50 Ich gebe das Geld und du machst die ganze Arbeit. Dieses Gefühl hatte ich zu der Zeit nicht. Ich kann stand heute, jedem nur raten, wenn der Partner kein Geld bringt, dann gehören ihm auch keine Anteile. Der Partner bekommt Gehalt und wenn möglich eine Provision vom Firmengewinn. Ende. Aktienanteile weiter geben kann man immer noch wenn das Geschäft mal läuft. Das wäre der richtige Weg gewesen. Dann wird ein Geschäftsführervertrag aufgesetzt in dem die Arbeiten und die Bezahlung geregelt sind und in dem steht, dass der Geschäftsführer keine anderen Arbeiten neben dieser machen darf, oder eben nur mit Rücksprache. Und auch wichtig!!! Rechtsbeistand holen für den Anfang. Das alles auf rechtlich sichere Beine gestellt wird. Außerdem können die Anwälte, egal was sie kosten, Ratschläge geben, die einem nicht nur Kosten sondern auch Nerven sparen.
Und dann wieder eine knappe Antwort Frau Klein. Ich möchte an dieser Stelle nochmal erwähnen. Ich war so dankbar zu dieser Zeit, dass sie alles so ausführlich schrieb.
Bei der Gründung gab es noch keinen Geschäftsführer, den haben Sie erst mit dem ersten Beschluss ernannt, daher konnte zu diesem Zeitpunkt noch jeder von Ihnen beiden Präsident sein.
Wir haben zumdem alles so gemacht und formuliert, dass es juristisch wasserfest ist. Dh dass Sie alles was Sie beschlossen haben, auch gegen Frau Diaz vor Gericht einklagen könnten und dass es keine Formmängel gibt. Vieles funktioniert weil die Handelskammer von Gutgläubigkeit und korrekten Angaben der Gesellschafter ausgeht, die Handelskammer haftet nicht für Falschangaben der Gesellschafter dh Sie können auch mit falschen Angaben Eintragungen erwirken. So können Sie beispielsweise angeben, dass die Versammlung nicht virtuell war, sondern in einer Örtlichkeit in Kolumbien. Dann gilt die Vorgabe, dass der Geschäftsführer Präsident sein muss und Sie können nicht Präsident sein. Die Handelskammer kontrolliert das nicht im Detail. Wir wollten nur vermeiden, dass irgendwann einmal jemand sagen kann, der Beschluss ist nie gültig zustande gekommen. Rechtsgrundlage ist Gesetz 222 aus 1995 (por tratarse de una reunión no presencial la ley 222 de 1995 señala que presidente es el representante legal, nadie más puede ser.)
Wenn Sie Frau Diaz allerdings vertrauen und sagen, eine Klage zwischen Ihnen beiden wird es nie geben, könnten Sie auch angeben, die Besprechung war persönlich, nicht virtuell. Dann können auch jetzt schon Sie Präsident und Frau Diaz Sekretärin sein. Wenn wir es gesetzlich völlig korrekt haben wollen, geht das aber erst ab dem nächsten Beschluss.
Auch was die Unterschrift im Konsulat bzw beim Notar angeht, geht es wieder um Vertrauen. Die Handelskammer trägt den neuen Gesellschaftervertrag ein, ohne dass Sie bei der Botschaft unterschreiben. Aber wiederum gilt wenn Sie es juristisch wasserfest machen wollen, also wenn die Übertragung der Aktien wirklich juristisch korrekt gemacht werden soll und vor Gericht einklagbar sein soll falls es irgendwann einmal Streit gibt, müssen Sie beide notariell bzw vom Konsul beglaubigt unterschreiben sonst kann sich Frau Diaz darauf berufen, dass sie nie rechtsgültig an Sie übertragen hat. Das nach Deutschland schicken vom Originalpapier und wieder zurück nach Kolumbien schicken von Ihrer Unterschrift ist auch wieder ein großer Aufwand der nur notwendig ist wenn es jemals zu Schwierigkeiten zwischen Ihnen beiden kommt. Leider ist das Gesetz sehr streng was Formvorschriften angeht bei Übertragungen von Aktien.
Capital Autorizado heißt, dass die Gesellschaft dieses Kapital als ihre aktuelle Zielvorgabe sieht. Capital Suscrito (Gezeichnetes Kapital) müssen Sie einzahlen. Capital Pagado (bezahltes Kapital) ist das Kapital, das Sie eingezahlt haben, beides ist aktuell 130.000.000
Capital Autorizado müssen Sie nicht einzahlen, da es sich nur um eine Zielvorgabe handelt, die üblicherweise höher ist als das aktuelle Capital Pagado aber auch nicht zB doppelt so hoch. Wenn Sie das Ziel nicht erreichen, gibt es keine Konsequenzen. Das Kapital Autorizado darf nur nicht niedriger sein als Capital Suscrito und Capital Pagado so wie es aktuell ist. Wie hoch genau das Ziel ist, ist Ihre Sache. Es ist einfach Usus, es etwas höher anzugeben,hat aber keine rechtlichen Auswirkungen.
Genau, melden Sie sich einfach wenn Frau Diaz selbst einreicht, dann entstehen keine Kosten mehr in diesem Zusammenhang. Wir müssen nur die Zeit verrechnen wenn meine Kollegin hingehen soll und sich um die Eintragung kümmern soll.
Nein, uns hat sie am Freitag nicht angerufen aber Sie können mir gerne ihre Nummer geben, dann ruft meine Kollegin heute bei Frau Diaz an, vielleicht ist das einfacher.
Ich antwortete
Wir werden es so machen wie Sie es vorschlagen. Aber ich werde das mit Maria noch besprechen.
Ich möchte auch, dass Sie das Dokument zur Handelskammer bringen, denn wenn ich es richtig verstanden habe muss der Sekretär vor Ort live unterschreiben. Da aber Maria als Präsident eingetragen ist, wird das so nicht funktionieren. Aber auch das werde ich noch mit Maria besprechen.
Ich werde auch das beim Konsulat unterschreiben lassen. Darauf kommt es mir jetzt nicht mehr an. Es muss wasserdicht sein.
Eingezahlt ist aktuell natürlich noch nichts. Denn das Geld hängt noch immer in der Luft. Maria hat bei der Bank bereits einen Stuhl mit eigenem Namen 😉 Aber es sollte in den nächsten 1-2 Tagen auf dem Konto sein, dann wird Maria es auf unser Geschäftskonto überweisen, wenn es damit nicht auch wieder Probleme gibt.
Vielen Dank für die Erklärung mit dem Capital. Dann würde ich das auch so lassen, aber ich werde auch dies wieder mit Maria besprechen.
Wegen dem Anrufen, auch das werde ich mit Maria klären.
Vielen Dank bisher, ich melde mich wieder.
Es war eine Gradwanderung zu dieser Zeit. Natürlich wollte ich im Moment alles wasserdicht haben. Denn wenn ich jetzt schon Geld für die Anwältin ausgebe, dann soll auch alles 100% korrekt sein. Natürlich heißt das dann aber auch „also vertraust du ihr nicht“. Ja wie immer. Ich vertraue Maria, aber es ist zu viel passiert. Ich brauche Sicherheit. Trotzdem möchte ich nicht, dass Maria denkt ich würde ihr misstrauen oder das sie stiehlt. Was sie ja häufiger schrieb. Natürlich machte ihr die Situation auch zu schaffen. Und jetzt komme ich und verlange immer mehr Sicherheit, und sie denkt vielleicht, ich vertraue ihr nicht mehr. Außerdem muss sie wegen dem ganzen, dann auch zum Notar gehen. Alles Bürokratie. Alles Aufwand ohne dass die Agentur anlaufen kann und das Geld ist auch noch nicht auf dem Konto. Keine leichte Situation für uns beide
Ich schrieb an Maria
Jetzt, da ich einen klareren Kopf habe, möchte ich Dir dies schreiben.
Wenn ich dich verletzt habe, indem ich an dir gezweifelt habe, dann tut es mir aufrichtig leid.
Ich weiß auch, dass Du derzeit für das Unternehmen und für Ihr Studium sehr unter Druck stehst, daher brauchen Du keinen Partner, der an Dir zweifelt, sondern einen Partner, der Dich unterstützt.
Du weißt, dass die Situation auch für mich nicht einfach ist und ich mich deshalb in den letzten Wochen schlecht gefühlt habe. Aber das ist keine Entschuldigung. Ich möchte mich wirklich aufrichtig bei Dir entschuldigen.
Danke für all die Arbeit, die Du in der Vergangenheit hattest und jetzt hast.
Ich bin auch sehr froh, dass du mit deinem Vater gesprochen hast.
Ich wünsche mir nur, dass wir uns beide in rechtlichen und steuerlichen Angelegenheiten umeinander kümmern. Aber jeder muss aufpassen, dass er nichts falsch macht und später in Schwierigkeiten gerät.
Sie haben den Spaß an E-Mails falsch übersetzt. Ich hatte geschrieben, dass ich dir viele lustige E-Mails schreibe, um die Situation etwas zu entspannen. Aber ich war nicht wirklich in der Stimmung, lustige E-Mails zu schreiben, weil ich mich niedergeschlagen fühlte.
Danke für alles Maria, von ganzem Herzen auch für dein Verständnis und die Ruhe, die du in dieser Zeit ausstrahlst.
Ich habe mir dann den Gesellschaftervertrag übersetzt und hatte festgestellt, dass Frau Klein was die Bezahlung von Maria anging „vorgezogene Gewinnausschüttung“ geschrieben hat und nicht „Privatentnahme“. Also was lernen wir. Hätte das Alejandra gemacht, hätte ich wieder mal mit dem Kopf geschüttelt. Aber Fehler passieren und jeder ist immer für sich selbst verantwortlich. Also auch wenn ein Text noch so lang ist. Lesen!
Ich schrieb Frau Klein
ich habe mir das jetzt übersetzt und finde das sehr gut. Vielen Dank dafür.
Ich habe allerdings noch eine Frage zu 9.4 DISPOSICIONES VARIAS
Sie hatten zu mir gesagt, es ist nicht vorteilhaft von vorgezogener Gewinnausschüttung zu sprechen. Können wir das mit dem von ihnen vorgeschlagenen Wort „Privatentnahme“ ersetzen. Oder macht das steuerlich keinen Unterschied, oder sollen wir zunächst erst mit unserem neuen Steuerberater sprechen?
Das mit Punkt 9.4. schrieb ich auch Maria, dass wir das mit ihrem Steuerberater klären müssen. Ich schrieb ihr, dass ihr Steuerberater ihr sagen soll, was für sie sinnvoll ist
Frau Klein schickte mir dann das geänderte Reformprotokoll mit den Worten:
Ja das stimmt, uns war nicht ganz klar was Sie beide diesbezüglich final entschieden haben. Anbei die Änderungen. Der Wortlaut würde nun heißen:
– Maria (voller Name) devengará el pago de 1 salario mínimo legal mensual.
– Maria Diaz Herrera podrá retirar el monto de $4.000.000 mensuales durante 6 meses o la totalidad de este dinero de inmediato, equivalente a $24.000.000 por concepto de retiro de fondos propios.
Entspricht das dem was Sie beide möchten? Also 4.000.000 monatlich oder sofort 24.000.000 als Privatentnahme und ein Mindestlohn von COP 1.000.000. Das wäre steuerlich am besten für das Unternehmen, ja.
Maria antwortete mir
ich habe gesehen, dass du mir viele Nachrichten und Dokumente geschickt hast. Ich wollte Dich fragen, ob es möglich ist, dass wir uns morgen Abend treffen. Ich würde gerne jedes Dokument und jede Nachricht in Ruhe lesen, aber heute mit meinem Unterricht werde ich nicht so viel Zeit zum Lesen haben, wie ich möchte. Ist das Okay für dich?
Wegen meiner etwas persönlicheren E-Mail an sie, schrieb sie
Nun, diese Mail möchte ich sofort beantworten.
Ich danke dir sehr für diese Nachricht, sie erfüllt mich mit viel Frieden und Zuversicht. Das brauche ich jetzt am meisten. Ich möchte die Dinge richtig machen und so viel Stress ist nie gut. Also danke ich dir, dass du so ein schönes Herz hast, das macht mich glücklich.
Du hast vollkommen Recht mit allem, was Du sagst, wir müssen in jeder Hinsicht auf uns selbst aufpassen, und das ist auch ein sehr wichtiger Teil von allem, was wir tun. Ich bin in diesem Moment wirklich sehr glücklich, ich habe großes Vertrauen, dass die Bank kein Problem in den Dokumenten finden wird und wir endlich loslegen können. Wir werden im Laufe der Zeit Änderungen vornehmen, aber ich würde unser Projekt gerne jetzt starten (lacht)
Ich wünsche Dir einen schönen Tag und danke Dir nochmals, dass Du so ein guter Partner bist.
Bezüglich der Bezahlung von Maria, schrieb ich Frau Klein
wie soll ich Ihnen das schreiben?
Es sollte so sein
Der Mindestlohn bleibt für immer
Außer dem Mindestlohn soll Maria monatlich 4 Millionen bekommen für immer. Wenn möglich so wie Sie das empfohlen haben als „Privatentnahme“ wenn das nicht für immer geht, dann werden es wohl vorgezogene Gewinne werden, ab dem Zeitpunkt ab dem „Privatentnahme“ nicht mehr geht.
Dafür wird monatlich festgestellt wie hoch unser Gewinn in einem Monat ist. Bei Gewinnen bis 5 Mio Pesos in einem Monat gehören diese mir. Das soll der Ausgleich zu den 5 Millionen sein, die Maria in einem Monat erhält. Das soll ab 01.01.2023 zählen und ab dann für immer.
Die restlichen Gewinne werden 50/50 geteilt.
Also 2022 sollte einfach sein. Also vom Start bis Ende 2022
Maria erhält Mindeslohn und 4 Millionen pro Monat als Einnahmen wenn möglich als „Privatentnahme“.
Die Gewinne aus 2022 werden Ende des Jahres geteilt.
Ab 01.01.2023.
Maria wie 2022
Januar 3 Mio Pesos Gewinn (die gehören mir)
Februar 5 Mio Pesos Gewinn (die gehören mir)
März 10 Mio Pesos Gewinn (5 Mio gehören mir) die restlichen 5 Mio 50/50
April 8 Mio Pesos Gewinn (5 Mio gehören mir) die restlichen 3 Mio 50/50
usw.
Meinen Sie, das bekommen Sie schriftlich hin?
Maria ha jetzt nur gefragt, ob Sie am Anfang einen höheren Betrag auf einmal haben kann. Also 24 Millionen anstatt 6 mal 4 Millionen
Frau Klein antwortete
Nein, das geht leider nicht, weil das dann eine versteckte Auszahlung von einem Gehalt ist. Sie kann gelegentlich einen Betrag entnehmen. Wenn aber auf Frau Diaz von 130.000.000 Kapital 50% also 65.000.000 entfallen, kann sie maximal die Hälfte wieder aus dem Unternehmen herausholen. Sonst wird Umgehung der Sozialversicherungsbeiträge vermutet.
Wenn Sie jedes Monat 5.000.000 haben soll, müssen Sie einen Arbeitsvertrag mit ihr machen. Alles andere wäre nicht legal.
In einer weiteren E-Mail schrieb Frau Klein
Und mit den Kapitalentnahmen von Frau Diaz senken Sie natürlich wieder das Kapital des Unternehmens. Dh das Geld muss wieder von den ersten Gewinnen zurück als Kapital, dann erst haben Sie Gewinn. Und Ihre Entnahmen bzw künftige Entnahmen von Frau Diaz sind dann Gewinnentnahmen und als solche zu versteuern. Oder eben echter Lohn. Sie können nur jeweils weniger als die Hälfte des Kapitals das Sie bezahlt haben wieder heraus holen weil Sie das Geld privat benötigen, dann wieder erarbeiten, dann Gewinn machen und den Gewinn versteuern (Unternehmen) bzw Einkommensteuer zahlen (Frau Diaz). Alles andere wäre steuerlich eine Umgehung und nicht legal.
Eine langfristige Lösung ist das also nicht. Langfristig muss sie angestellt werden wie besprochen oder Gewinnentnahmen machen und diese entsprechend versteuern (Unternehmen versteuert als Gewinn und sie selbst als Einnahme. Für das Unternehmen ist es steuerlich besser, sie ist angestellt weil es eine echt Ausgabe ist, die auf die Steuer angerechnet wird. Ich verstehe nicht ganz warum sie das nicht möchte aber natürlich entscheidet das jeder selbst wie er bezahlt werden will.)
Ich dachte, sie bräuchte das Geld dringend – dann geht das bis zu 30.000.000 weil sie Geld das sie einbezahlt hat privat dringend braucht.
Wenn Sie mehr als Privatentnahme entziehen und nicht als Lohn auszahlen, müssen Sie das Kapital wieder senken. Wenn Sie Privatentnahmen entziehen und nicht mit künftigen Gewinnen wieder aufstocken müssen sie auch das Kapital senken.
Es war zum verrückt werden. Also können wir dies nur dieses Jahr so machen. Ab nächstem Jahr muss eine andere und endgültige Lösung her. Aber ehrlich gesagt wollte ich zu der Zeit auch nicht noch an nächstes Jahr denken, sondern Schritt für Schritt. Wir hatten aktuell genug Probleme die gelöst werden mussten
Ich antwortete Frau Klein
es geht nicht darum, dass sie das nicht möchte, es geht darum dass wir mit 5 Millionen für sie monatlich geplant haben. Wenn wir aber dafür 8-9 Millionen Gehalt bezahlen müssen, dann war das so nicht eingeplant.
Eigentlich ist meine Vorstellung so (aber das bespreche ich noch mit Maria)
Für die ersten 6 Monate
Maria entnimmt einmalig oder mehrmalig insgesamt 24 Millionen als Privatentnahme
Maria erhält 6 Monate einen Mindestlohn
Am Ende dieser 6 Monate findet eine Gewinnverteilung 50/50 statt
Danach entscheiden wir neu was wir machen.
Dann sollten wir eigentlich soweit sein, dass wir Maria ein angemessenes Gehalt bezahlen und viertel-, halb- oder ganzjährig eine Gewinnausschüttung machen, in der mir ein gewisser Betrag vom Gewinn vorrangig zusteht.
Könnten Sie das kurz abnicken 😉
Frau Klein
Ja das geht 🙂
Wir können nur nicht schreiben sie kann für immer oder für einen Betrag der aktuell 30.000.000 übersteigt, Privatentnahmen machen.
Ich kann Ihnen das gerne in den Text so aufnehmen allerdings bin ich erst am Abend wieder im Büro. Bin gerade auf dem Weg zu einer Verhandlung.
Ich schrieb Frau Klein, dass ich das erst noch mit Maria klären werde und ihr dann Bescheid geben würde
Frau Klein schrieb noch:
Alles klar dann warte ich noch. Wir sollten auch aufnehmen, dass die Gesellschafter verstehen, dass die Entnahme von 24.000.000 als Privatentnahme bedeutet, dass dieses Geld als Kapital zurück bezahlt werden muss. Dh die ersten 24.000.000 die Sie als Gewinn erwirtschaften sind kein Gewinn sondern Rückzahlung von dem Kapital das privat entnommen wurde. Erst danach haben Sie Gewinn gemacht den sie aufteilen können.
Ich fragte die Anwältin:
aber das heißt, dass wir die 24 Millionen auch erwirtschaften können. Ich muss sie nicht noch zusätzlich einzahlen. Richtig?
Etwas verzweifelt schrieb ich Maria:
leider ist es kompliziert
Wie soll ich dir das erklären, wenn dieses verdammte Übersetzungsprogramm nur übersetzt, was es will?Ich kann es dir nur auf Skype erklären, Satz für Satz, und du musst alles verstehen.
Von den monatlichen Gewinnberechnungen müssen wir uns trennen. Alles ist zu kompliziert.
Meine Empfehlung für die ersten 6 Monate
Du machst eine Privatentnahme von 24 Millionen Pesos
Außerdem erhältst Du jeden Monat den Mindestlohn.
Am Ende der 6 Monate schauen wir uns an, welche Gewinne wir erzielt haben und teilen sie 50/50 auf
Alles Weitere erkläre ich über Skype.
Freu Klein schrieb mir
Ganz richtig ja. Das Geld wurde ja bereits eingezahlt. Sie haben 2 Jahre ab Gründungsdatum Zeit, das Geld wieder zu erwirtschaften. Der Buchhalter muss das Geld nur richtig ein und aus buchen. 50% des Kapitals das auf jeden Gesellschafter fällt darf nicht entnommen werden sondern muss für Unternehmenszwecke verwendet werden. Die restlichen 50% können als Privatentnahme entnommen und dann wieder erwirtschaftet werden, ganz genau.
Und ich hatte weitere Fragen an Frau Klein
ich hoffe Sie können mir nochmal Auskunft bezüglich der Gewinnausschüttung machen.
Ich bin Deutscher nicht wohnhaft in Kolumbien
Maria ist Kolumbianerin und wohnhaft in Kolumbien.
Was mich betrifft und was Maria betrifft.
Wissen Sie in etwa was auf uns an Steuer (also Maria und ich) bei Gewinnausschüttungen zukommt?
Gibt es einen Unterschied ob ich 4x im Jahr mir Gewinne ausschütten lasse oder nur 1x im Jahr?
Was ich noch nicht ganz verstehe.
Wenn ich von einer richtigen AG in Amerika ausgehe, die 4x im Jahr Dividende bezahlt. Dann ist ja nicht gewährleistet, dass das Unternehmen am Ende des Jahres tatsächlich Gewinn macht.
Heißt das auch für uns, wir könnten 4x im Jahr an uns Dividende bezahlen ohne dass wir am Ende des Jahres Gewinn machen? Solange wir die Dividende als Gewinn versteuern?
Ja es war eine anstrengende Situation. Unsere Bezahlung machte mir Gedanken, aber es war zu kompliziert im Moment 50/50 zu machen, denn Maria brauchte Geld zum Leben. Deshalb, damit ich mir nicht weiter den Kopf zermartern muss, dachte ich mir. Mach das erste halbe Jahr einfach. Sie bekommt ihr Geld und am Ende des Jahres machen wir 50/50. Es wird eh nicht so viel Gewinn sein. Was wir ab nächstem Jahr machen können wir auch noch später überlegen Wenn es ein später überhaupt gibt. Wenn die Firm bankrott ist, brauche ich mir über die Bezahlung für später keine Gedanken mehr machen. Aber was mich damals gestört hat war, Maria hatte wenig Zeit. Alles ist eingetreten was eintreten konnte. Sie machte ihre Uni und natürlich hat sie einen Job als Schauspielerin erhalten. Genau in diese Zeit jetzt hinein. Fotoshootings machte sie auch und es ist frustrierend wenn man sich über alles den Kopf zerbricht und mit seinem Partner nicht darüber schreiben kann, weil er keine Zeit hat. All diese Dinge hat sie mir aber auch nicht gesagt, ich hatte sie mal wieder selbst über ihre Social Media Accounts heraus gefunden. Ich sprach es aber auch nicht mehr an. Aber der Höhepunkt war, dass ich ihr ja gesagt habe, dass jeder auf sich selbst auch aufpassen muss. Ich meinte damit natürlich, sie solle sich beraten lassen, dass sie keine steuerlichen Probleme bekommt, wenn sie sich Geld ausbezahlen lässt. Sie hat das aber so verstanden, dass sie mich für ihre Social Media Accounts gesperrt hatte. Mir war doch egal was sie in ihrer Freizeit macht, aber im Laufe des Tages hat sie sich einfach um die Agentur zu kümmern.
Ich schreib das jetzt mal schon vorab. Später hat sie selbst den Vorschlag gemacht, dass sie ihr nächstes Semester ausfallen lässt. Die Schauspielerei wäre kein Problem hatte sie gemeint, denn die Proben wären ausschließlich am Samstag und am Sonntag. Und bei Fotoshootings, die nicht so oft sind, das würde lediglich mal einen halben Tag beanspruchen. Ich machte mir auch keine Gedanken, dass dies alles funktionieren würde, wenn die Agentur mal am Laufen ist. Jemand stellvertretend in die Agentur zu setzen, wenn Maria irgendwas anderes zu tun hat würde mit Sicherheit funktionieren, aber jetzt beim Aufbaus ist es schlecht.