Tag 41 – Zweifel

Montag, 7. März

Herr Schmitt hat sich in der Nacht gemeldet und gemeint es wären ihm ein paar Dinge aufgefallen. Er meinte es wären noch ein paar Dinge bzw. Rückfragen zu klären. Er hat vorgeschlagen mir 3 Anwaltsstunden im Voraus in Rechnung zu stellen und dann könnten wir das Thema angehen. Ich habe zugestimmt und wolle einen Termin für ein Telefonat.

Es nervte mich, dass Maria die Meetings immer so schnell beenden wollte, aus irgendwelchen Gründen. Maria nervte es, dass die Meetings immer so lange dauern und ich mich öfter wiederholen würde. Das Problem war, dass wir schrieben und nicht sprachen, das dauerte schon länger, da wir anscheinend nicht das gleiche englisch sprachen, musste vieles übersetzt werden und selbst dann waren des Öfteren Nachfragen notwendig. Um es kurz zu sagen, sie Situation war angespannt.

Ich hatte ihr z.B geschrieben, dass ich es unverschämt finde, dass sie sagt, das Geld für mich nicht das gleiche Wert ist wie für sie. Ich gehe jeden Tag für mein Geld arbeiten und was ich mit meinem Geld mache ist meine Angelegenheit und geht sie nichts an. Und wenn ich schon das ganze Geld investiere, werde ich nicht für 150 Euro auf 1% der Anteile verzichten. Ich habe ihr geschrieben, du wolltest mir 1% weg nehmen um 0,7% zu sparen.

Nachdem ich nochmals mit der Bundesbank telefoniert hatte, war mir klar, dass ich mich dort registrieren musste. Denn da ich im Ausland Geld investieren wollte und meine Anteile an einer Firma mindestens 10% sind, musste ich am Ende des Jahres angeben wieviel Geld ich im Ausland habe. Da ich mich dann so wie so registrieren muss, kann ich auch einen höheren Betrag überweisen, dann gebe ich das halt doch bei der Bundesbank an. Ich habe also eine Meldenummer bei der Bundesbank beantragt. Ich habe Maria mitgeteilt, dass ich den kompletten Betrag auf einmal überweisen werde.

Ich informierte Maria, dass ich die Meldenummer bei der Bundesbank beantragt habe und ich warten muss, dass diese mich kontaktieren. Denn man hat bis zum 7. des Folgemonats Zeit die Überweisungen des aktuellen Monats zu melden. Sobald ich von ihr die Adresse der Bancolombia erhalten habe, werde ich sofort zur Bank gehen und einen kleinen Betrag überweisen. Ich sagte ihr, dass ich Herrn Schmitt angeschrieben habe, dieser hat den Eintrag in der Handelskammer gelesen und möchte mit mir sprechen. Ich sagte ihr, dass ich nicht weiß was ihm aufgefallen ist, aber ich würde warten bis er antwortet.

Da ich mich zwischenzeitlich etwas beruhigt hatte, schrieb ich ihr, dass sie bitte immer bedenken soll, dass ich meine Nachricht die ich schreibe in spanisch übersetzen lasse (wir schrieben uns inzwischen in spanisch, denn warum sollten wir beide übersetzen müssen) und ich den Text nicht immer fünf mal hin und her übersetzen lassen kann, bis ich denke, dass er genauso ist, wie ich es sagen wollte. Und wir hatten beide bereits fest gestellt, dass eine Übersetzung vom Deutschen ins Spanische oder auch umgekehrt, teilweise sehr hart klingt. Ich schrieb ihr, dass ich mit allem zufrieden bin, was sie bisher getan hat und ich ihr sehr dankbar bin. Falls sie irgendwelche Kosten hätte, dann solle sie es sagen, ich würde es via PAYPAL überweisen.

Maria hat mir geantwortet, dass sie bei der Handelskammer bereits alles geändert hat, aber sie im Moment im Unterricht ist. Sie würde den Unterricht um 14:00 Uhr (20 Uhr in Deutschland) verlasen, sie hat mich gebeten zu warten und sie werde mir alle Fragen beantworten.

Ich habe ihr geantwortet, dass ich mich nicht in Skype mit ihr treffen könne, weil ich den Anruf von Herrn Schmitt zwischen 13:00 und 17:00 Uhr erwarte.

Sie hätte mit mir sprechen wollen, aber wenn es nicht möglich ist, dann verstehe sie das. Die Bank hätte sich bei ihr gemeldet und hätte ihr einige wichtige Informationen gegeben, deshalb wollte sie sich mit mir treffen. Nachdem ich ihr gesagt hatte, dass wir uns um 14 Uhr treffen können und ich dem Anwalt schreibe, dass er mich später anrufen soll, antwortete Maria, dass das Problem wäre, dass sie heute ihren Computer nicht mitgebracht hatte und das Skypen vom Handy aus für sie sehr schwierig ist, weil sie ja übersetzen muss. Erst fragt sie ob sie mich um 14 Uhr treffen kann, dann hat sie keinen Computer. Für mich war alles sehr seltsam. Sie würde sich aber gerne mit mir treffen, für sie wäre es auch um Mitternacht oder morgen möglich. Ich sagte ihr, dass sie das entscheiden könne, wenn morgen dann ab 11:30 Uhr (17:30 Uhr deutscher Zeit). Wir hatten dann 11:30 Uhr für morgen ausgemacht. Sie würde sich einen bequemen Platz an der Uni suchen.

Ich hatte dann noch mein Telefonat mit Herrn Schmitt. Ich habe ihm erzählt, dass Maria die Anteile bereits auf 50/50 zurück geändert hat. Ich hatte zwischendurch über die Aussage von Maria nachgedacht und dass sie die Anteile einfach so ändern konnte. Meine Bedenken waren, und morgen änderst du es wieder auf 60/40 ab und dann wieder zurück.

Diese Gedanken habe ich dann auch Herrn Schmitt mitgeteilt. Der meinte, er könne sich nicht vorstellen, dass die Anteile einfach so wieder zurück geändert werden können. Die Firmengründung war abgeschlossen und die Vollmacht war nur für die Firmengründung. Allerdings weiß er nicht, was die Angestellten in der Handelskammer alles erlauben würden und was nicht. Er hätte sich alle Auszüge und Informationen inzwischen von der Handelskammer zukommen lassen.

Er wollte folgende Informationen von Maria

Er meinte, wir brauchen einen Nachweis, dass die Statuten wirklich geändert sind. Er wollte die Kopien der Dokumente, die bei der Handelskammer eingereicht wurden um die in der Satzung der Gesellschaft enthaltene Aktienzusammensetzung zu ändern (50/50 statt 51/49). Ihm ist nicht klar, wie die Zusammensetzung der Aktionäre nach der Gründung der Gesellschaft hätte geändert werden können, ohne das alle Aktionäre einer solchen Änderung ausdrücklich zugestimmt hätten.

Außerdem stand im Handelsregisterauszug, dass das Stammkapital 90 Millionen sind und diese bereits auf das Bankkonto eingezahlt sind. Das ist aber nicht richtig. Der korrekt Wert wäre 0 und er empfiehlt diese Daten zu korrigieren.

Wenn Maria die Anteile tatsächlich auf 50/50 geändert hat dann müsste der Zusatz des Steuervergünstigungsgesetzes aus dem Handelsregister gelöscht werden, denn das Unternehmen würde die Anforderungen nicht mehr erfüllen.

Außerdem wurden die Firmenbücher (Aktionärsbuch und Protokollbuch der Versammlungen) bei der Handelskammer nicht registriert. Beide Bücher müssen eingetragen sein und insbesondere die Aktien, die jeder Aktionär besitzt müssen im Aktionärsbuch angegeben werden. Solange die Aktionäre nicht in diesem Buch eingetragen sind, sind sie als solche keine gesetzlichen Aktionäre.

Wegen der Bank meinte er, ist die Bank darüber informiert, dass Sie 50% der Aktien haben. Es wäre im aufgefallen, dass das Bankkonto so schnell eröffnet wurde. Wir müssten wissen ob die Bank darüber informiert ist, dass 50% der Aktien einem Aktionär aus dem Ausland gehören? In diesem Fall führen Banken in der Regel eine interne Untersuchung durch, die mehrere Tage oder manchmal Wochen dauert. Wir müssten wissen ob das Konto ab sofort für den Empfang von Zahlungsanweisungen aus dem Ausland ohne Beitragslimit aktiviert ist.

Ich war mächtig sauer. Ich dachte Alejandra und deren Anwalt, denen ich bereits 800 Euro bezahlt hatte, wüssten was zu tun ist. Aber was soll ich sagen, vielleicht wussten sie es ja und hatten es genau so gewollt. Oder vielleicht spielt Maria ein falsches Spiel. Sie hatte Alejandra über eine Freundin kennen gelernt. Vielleicht kannte sie Alejandra auch schon länger. Ich wusste nicht mehr was ich denken soll. Aber wir hatten ja morgen unser Skype Treffen.

Ich hatte Herr Schmitt gebeten mir eine E-Mail mit den Fragen zu schicken und diese Fragen auch gleichzeitig ins spanische zu übersetzen, damit Maria sie versteht.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert