Tag 43 – Auslandsinvestor

Mittwoch, 9. März

Am Morgen hatte ich mich dann wieder einigermaßen beruhigt und es tat mir Leid wie ich Maria geantwortet hatte. Aber mein Vertrauen war angekratzt. Ich schrieb, dass ich ihr recht gebe und wieder mit den Gedanken zu den Anfängen zurück müssen, zu dem Zeitpunkt wo wir zusammen was aufbauen wollten und Spaß daran hatten. Wenn du mich beruhigen willst, dann schicke mir diese Statuten auf denen steht, dass wir beide 50/50 haben. Das mit der Bank und der Überweisung auf dein Konto und mit den Problemen, dass ich dadurch nicht als Auslandsinvestor anerkannt werde, werde ich mit dem Anwalt klären.

Schicke mir bitte alle Bankinformationen die ich für meine Überweisung brauche und versprich mir, dass du nach 50/50 nichts mehr ändern wirst. Ich möchte, dass du mir versprichst, dass du den Betrag den ich überweise, vollständig und direkt auf das Konto unserer Firma überweisen wirst. Und ich möchte einen Kontoauszug von dem Geldeingang auf deinem Konto und einen Kontoauszug von dem Geldeingang auf unser Firmenkonto. Außerdem brauchen wir die Bestätigung Alejandra, dass wir beide die Einlagen für das Stammkapital getätigt haben.

Ich wollte von Herr Schmitt noch wissen, welche Auswirkungen es für mich hat wenn ich nicht als Auslandsinvestor anerkannt werde. Steuerlich und rechtlich.

Ich habe Maria dann geschrieben, dass mir bitte umgehend die Bankverbindung zuschicken soll. Ich wollte einen kleineren Betrag überweisen, um zu sehen, ob das Geld ankommt. Ich sagte ihr, sie könne das Geld dann direkt auf das Firmenkonto überweisen und damit dann Alejandra und die Bücher bezahlen. Ich wollte wissen ob sie zwischenzeitlich was von den Bankgebühren erfahren hat.

Maria teilte mir mit, dass sie mehrfach bei der Bank angerufen hat. Aber die, die sie am Telefon hatte, konnten ihr die Information über die Gebühren nicht geben und wenn sie weiter verbunden wurde, war niemand mehr am Telefon. Sie hat aber die Adresse über das Internet ausfindig gemacht und hat mir alle Daten für die Überweisung zukommen lassen. Ob ich weitere Informationen benötige? Was die Dokumente von der Handelskammer betrifft, werde ich sie dir morgen früh zusenden. Ich hoffe, du kannst mir diese Zeit geben. Und zu dem, was du mich fragst, ja, ich sende dir den Screenshot des Geldes, das ich erhalte und des Geldes wenn ich es auf unser Firmenkonto überweise und nein, ich werde niemals unsere Prozentsätze ändern.

Sie möchte sich entschuldigen, wenn ich gestern das Gefühl hatte, das sie mich schlecht behandelt hätte. Sie wollte so etwas nie und sie fühle sich wirklich schlecht, als ich es ihr gesagt habe.

Ich habe mich auch bei Maria entschuldigt, ich schrieb, ich will das gleiche wie du und ich werde mein Bestes geben, damit das Geld so schnell wie möglich überwiesen wird. Aber es geht nicht schneller wenn wir solche Dinge zueinander sagen. Ich habe mich auch falsch verhalten und es tut mir wirklich leid. Ich weiß wie du dich fühlst. Meine Hausbank öffnet morgen früh um 8:30 Uhr und ich werde morgen früh einen kleineren Betrag überweisen.

Wir haben dann vereinbart dass ich 2000 Euro überweise. Die Hälfte davon in Euro, die andere Hälfte in Dollar um zu sehen, was besser ist.

Am Abend hat Herr Schmitt dann geantwortet. Er hatte die Satzung von der Handelskammer vorliegen. Die Aktienaufteilung war nach wie vor 51/49. Solle hieran nachträglich was geändert worden sein müsse er dies bei seinem nächsten Besuch in der Handelskammer klären.

Weiter schrieb er

wichtig ist, dass Maria den von Ihnen überwiesenen Betrag in Höhe von COP $45.000.000 als ausländischen Direktinvestition von Ihnen (mit vollem Namen und Passnummer) gegenüber der Bank deklariert. Die Bank leitet diese Registrierung dann weiter an die kolumbianische Zentralbank, die ein Register führt über alle ausländischen Investoren und die von diesen in Kolumbien investierten Beträge.

Sobald Ihre Überweisung in Kolumbien ankommt – und die Bank die Anti-Geldwäsche-Prüfung abgeschlossen hat (dabei muss u.a. der legale Ursprung des Geldes nachgewiesen werden) – muss Maria bei der Bank Formulare ausfüllen und unterschreiben, u.a. auch das oben genannte Formular, welches an die Zentralbank weitergeleitet wird.

In diesem Formular muss sie im Wesentlichen spezifizieren, dass Sie Investor sind, COP $45.000.000 investieren und in welche Gesellschaft mit welcher Steuernummer Sie genau investieren.

Die anderen COP $45.000.000 müssten als Schenkung an Maria deklariert werden, denn dieses Geld investieren ja nicht Sie, sondern Sie schenken es an Maria, die es dann ja als ihre eigene Einlage ins Stammkapital der S.A.S. reinvestieren soll.

Es ist wichtig, dass dies korrekt gemacht wird, da Sie auf diesem Wege Ihre Investition gegenüber dem kolumbianischen Staat und Maria dokumentiert haben.

Außerdem ist es so einfacher, die Gewinner der Gesellschaft ins Ausland zu überweisen und steuerlich ist es auch sauberer.

SIe sind allerdings auf Maria und die Bank angewiesen, dass diese Formulare richtig ausgefüllt werden.

In der Praxis passieren da öfters Fehler.

In jedem Falle sollten Sie sich von allen Dokumenten Kopien vorlegen lassen (keine Entwürfe ohne Unterschrift, sondern immer die von allen beteiligten Parteien unterschriebenen, final eingereichten Dokumente).

Ich habe ihn gebeten, den Text nochmals in spanisch zu schreiben, damit Maria ihn versteht. Außerdem wollte ich noch wissen, wie man den legalen Ursprung des Geldes nachweist.

Ich habe Maria dann gebeten, dass sie auf der Bank alles korrekt ausfüllt, damit ich als Auslandsinvestor anerkannt werde.

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