Samstag, 12. März und Sonntag, 13. März
Ich wollte, dass Maria sich bei Alejandra erkundigt, wie das in Kolumbien mit der Mehrwertsteuer ist. Ich habe sie auch gebeten die Waren immer im Namen der Firma zu kaufen und nicht unter ihrem Namen. Maria meinte, sie werde später Alejandra fragen, jetzt werde sie erst die Bücher holen. Ein Schritt nach dem anderen.
Maria sagte mir auch, dass der Bankberater sie informierte, dass es besser ist immer in Dollar zu überweisen, da sie nicht mit Euro rechnen. Außerdem würde sie Alejandra darüber informieren, dass sie uns eine Bestätigung ausstellt, dass die Beträge auf dem Firmenkonto eingegangen sind.
Maria schrieb: Bitte warte, bis ich dir sage, dass du die große Überweisung senden sollst. Am Freitag, als ich zur Bank ging, sagten sie mir, dass mein Konto für internationale Überweisungen auf 5.900 US-Dollar begrenzt ist. Diese Obergrenze haben alle Konten, um zu überprüfen, dass es sich nicht um Geldwäsche handelt. Also muss ich zuerst eine Nummer anrufen und dem Berater den Grund für die Überweisung erklären, und dann wird er mir genau sagen, was ich tun muss, damit das Geld problemlos nach Kolumbien gelangt.
Am Tag ohne Mehrwertsteuer machen sie oft gute Werbeaktionen, ich habe es hauptsächlich aus diesem Grund gesagt. Trotzdem war es nicht möglich, das Geld auf das Firmenkonto zu überweisen. Aus diesem Grund habe ich es nicht getan. In allem anderen hast du recht, schrieb sie mir.
Ich habe ihr dann nochmal alle Dinge aufgelistet, die ich von ihr haben will. Unter anderem habe ich sie gefragt, ob sie mir nicht ihre Mobiltelefonnummer geben kann, damit wir, wenn es nötig ist, auch über whatsapp schneller Nachrichten auszutauschen.
Maria:
Sobald ich die Dokumente habe, schicke ich dir die Dinge zu. Am Samstag erhielt ich eine E-Mail von der Handelskammer, in der sie mir mitteilten, dass es nicht notwendig ist, die Statuten zu ändern, dass bei der Registrierung der Bücher dies als selbstverständlich angesehen wird. Das wirklich Wichtige ist die Registrierung der Bücher, das sind unsere Anteile an der Firma. Am Montag werde ich versuchen, diese Registrierung vorzunehmen, und ich werde dir die Dokumente zusenden, die mir zugestellt werden. Das gleiche gilt für alle Dokumente, um die du mich gebeten hast.
Was die Telefonnummer betrifft, möchte ich sie dir vorerst nicht geben. Zumindest bis die Firma anfängt.
Und es ist kein Vertrauensproblem, weil ich dir bereits meine Adresse, wo ich wohne, gegeben habe. Aber ich möchte nicht ständig Nachrichten erhalten und fühle mich verpflichtet, sofort zu antworten. Es ist normal für mich, Momente für mich und meine Familie zu wollen. Zum Beispiel am Frauentag, an diesem Abend bin ich mit meiner Mutter zum Essen gegangen und dann haben wir angefangen, uns über E-Mail zu streiten. Wir haben uns so sehr gestritten, dass du nicht einmal mit der Firma weitermachen wolltest, ich fühlte mich eindeutig schlecht und frustriert… meine Mutter hat das gemerkt und unsere Abend verlief nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich will das nicht, ich möchte meine privaten Momente von denen der Firma trennen und ich denke, es ist nicht so schlimm, so etwas zu wollen.
Ich antwortete ihr:
Bitte nicht nur die Bücher. Bitte ändere auch die Statuten.
Wir denken anders, aber ich respektiere deinen Wunsch. Aber denk dran. Du bist kein Angestellter. Wenn du ein Angestellter wärst, würde ich dir zustimmen. Aber es gibt Situationen und Positionen in Unternehmen, in denen man auch in der Freizeit erreichbar sein muss. Aber ich will nicht streiten. Ich respektiere deinen Wunsch.
Maria schrieb mir, dass sie versucht hätte, die Statuten zu ändern, aber sie hätten ihr das Geld zurück erstattet, weil es keine notwendige Änderung ist. Sie hat mir den Brief von der Handelskammer gesendet, in dem genau das steht. Wegen dem Telefon meinte sie, ja sie weiß, dass sie verfügbar sein muss, aber im Moment existiert unser Unternehmen noch nicht wirklich und deshalb möchte sie dies in ihrem Alltag nicht.
Ich fragte sie ob nun für immer und ewig in den Statuten steht dass wir 51/49 haben?
Maria antwortete:
Soweit ich weiß, handelt es sich bei den Statuten um ein Dokument, das in der Handelskammer angefordert wird, damit der Berater den Firmennamen des Unternehmens, die Partner, den Wert der Aktien und ihre jeweiligen Prozentsätze kennt. Und so wird das Unternehmen gegründet.
Dieses Dokument stellt jedoch keine rechtliche Registrierung für Aktionäre dar, sondern nur für die Gründung der Gesellschaft. Der legale Weg, Aktionäre und ihre Anteile zu registrieren, führt über die Bücher.
Jetzt ist unser Kapital 90.000.000. Das ist das Geld, das nach Kolumbien kommen muss. Wenn ich mehr Geld erhalte, müssen wir dieses neue Geld registrieren und die entsprechenden Steuern zahlen.
An diesem Tag habe ich mein Vorhaben auch in meinem Bekanntenkreis publik gemacht. Wie ich bei der Einführung bereits erwähnt habe, ob es richtig ist oder nicht, wird letztendlich die Zeit bringen. Die meisten sind zum Glück interessiert und verfolgen noch heute wie alles so läuft. Jeder kann sich sein eigenes Urteil bilden, aber ich habe mich an diesem Tag entschlossen es nicht geheim zu halten.
Das habe ich auch Maria mitgeteilt, damit sie weiß, dass ich entschlossen bin diese Firma zu gründen und mit ihr fort zu führen. Maria hat sich bedankt, dass ich ihr das gesagt habe, es mache sie sehr glücklich. Sie meinte es gibt Dinge die stressig sein können, aber der Teil der Spaß macht, den haben wir fast erreicht.